Auf den ersten Blick ist alles bestens. Mit drei Siegen und der besten Korb-Differenz der Liga stehen die Plattlinger Basketballer, die über Jahre eine Talsohle durchschreiten mussten, an der Spitze der Bezirksliga Nord. Doch bis Ende des Jahres wird niemand mehr den aktuellen Spitzenreiter auf dem Court sehen.
Der Verein hat die in 2021 ausstehenden fünf Spiele ins neue Jahr verlegt. Bleibt die 2G-Regel auch im Januar bestehen, droht der Abteilung sogar der Rückzug aus der Bezirksliga und damit der Zwangsabstieg in die unterste Spielklasse. Der Grund: Mindestens Spieler der Herren-Mannschaft sind nicht geimpft und dürfen die Grundschulturnhalle nicht betreten.
Steigende Fallzahlen und eine zu hohe Auslastung der Intensivstationen im Leitstellenbereich Straubing, dem der Landkreis Deggendorf angehört, führten Anfang November dazu, dass die Krankenhausampel auf "Rot" schaltete. Damit einher gehen neue Einschränkungen: In Indoor-Sportstätten gilt statt 3G- die 2G-Regel; nur Geimpfte und Genesene dürfen hinein.
Der Bayerische Basketball-Verband (BBV) reagierte umgehend und bot den Vereinen an, Spiele kosten- und umstandslos verlegen zu dürfen. In einem Schreiben der Geschäftsstelle an die Vereine, datiert vom 8. November, heißt es: "Ob geimpft oder ungeimpft: Wir wollen (euch) alle weiter beim Basketball behalten!" Man wolle "miteinander Basketball spielen" und nicht "aufeinander rumhacken", schreibt der Leiter einer Geschäftsstelle des BBV. Daher stehe es jedem Verein frei, bis spätestens 14. November, 23.59 Uhr, Partien zu verlegen.
Die Plattlinger Scorpions machten davon sofort Gebrauch. "Aktuell wären es nur drei oder vier Spieler, die in die Halle dürfen", erklärt Abteilungsleiter Roman Porubajew im Gespräch mit der Heimatzeitung. Ihre Hoffnung setzen die Basketballer auf eine Rückkehr der 3G-Regel zum Januar. Andernfalls drohten Absagen und sogar ein Rückzug – das Worst-Case-Szenario für eine Mannschaft, die in mühsamer Arbeit wieder auferstanden war.
