Pizarro warnt seine Bayern-Kumpels: "Ich kenne ihre Schwächen"

19.04.2016 | Stand 18.09.2023, 23:34 Uhr

Im Duell der Torjäger möchte Werder-Rekordtorschütze Claudio Pizarro (rechts) seinem Ex-Club Bayern München mit Robert Lewandowski ein Schnippchen schlagen. In den vorangegangenen Pokalrunden klappte das Überraschen schon mal ganz gut, wie Gladbach und Leverkusen zu berichten wissen. − Fotos: dpa/Montage: Bircheneder

Dieses Mal will Claudio Pizarro nicht nur ein tatenloser Zuschauer in der Münchner Fußball-Arena sein. Beim Bremer 0:5 gegen den FC Bayern um Bundesligapunkte zwickten bei dem alten Torjäger Mitte März wieder einmal die Muskeln. Der 37-jährige Peruaner musste hilflos mitansehen, wie seine ehemaligen Münchner Kollegen seine aktuellen grün-weißen Mitspieler krachend abwatschten.

Vorm raschen Wiedersehen heute (20.30 Uhr/ARD und Sky) in der Allianz Arena ist Pizarro aber fit – und in Form. Am Wochenende erzielte er beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg sein 102. Tor für Werder und ist damit nun Bremer Bundesliga-Rekordschütze. Und wie gerne würde er seine Münchner Kumpel mit weiteren Toren ärgern. "Im Pokal haben wir schon überrascht", erinnerte Pizarro im "Kicker" (Montag). Abschenken? Kommt für ihn "keinesfalls" in Frage, auch wenn Werder schon am Freitag beim Überlebenskampf in der Liga im Nord-Derby beim Hamburger SV antreten muss: "Ein Pokalfinale ist geil, das wollen wir erreichen." Und er warnt seine Münchner Kumpels: "Das wird ein besonderes Spiel für mich. Gegen den alten Verein, die alten Freunde. Ich glaube schon, dass sie Respekt vor mir haben. Ich kenne ihre Schwächen, die kann ich ausnutzen. Das könnte unser Vorteil sein."

Mit den Bayern hat Pizarro, der 2009 auch mit Werder den Pott holte, gleich fünf in Berlin gewonnen (2003, 2005, 2006, 2013, 2014). Beim letzten Pokalsieg wechselte ihn Pep Guardiola sogar noch ein. Der Bayern-Coach schwärmt von Pizarro. "Wenn der Ball in den Strafraum kommt zu Claudio, dann Achtung!"

Überhaupt macht Guardiola vor dem Duell mit Werder, dem vermeintlich am leichtesten zu spielenden Gegner in diesem Halbfinale, mächtig Alarm. "Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Schalke, dann bye, bye Pokal", prophezeite der Startrainer gestern. Bremen am 16. Tabellenplatz zu messen oder am locker-leichten 5:0 vor wenigen Wochen in der Bundesliga gegen eine Werder-Truppe ohne Leistungsträger wie Clemens Fritz, Zlatko Junuzovic und Claudio Pizarro wäre "ein großer Fehler", betonte Guardiola. K.o.-Spiele seien stets speziell: "In einem Spiel kann alles passieren. Ich bin mir sicher: Werder Bremen kann bei Bayern München gewinnen!" "Piza" hätte bestimmt nichts dagegen. "Mainz hat dort auch gewonnen, warum soll nicht ein Wunder passieren?", sagte Werder-Coach Viktor Skripnik am Montag. Und überhaupt sind die Bremer Pokalspezialisten. In den Runden zuvor überraschten sie mit Siegen in Mönchengladbach (4:3) und gegen Bayer Leverkusen (3:1).

− dpa/red