Nach den Boykott-Überlegungen: Wacker-Profis bleiben cool und siegen in Schweinfurt

03.03.2017 | Stand 18.09.2023, 23:51 Uhr

Hatten am Ende des Tages doch noch Grund zum Jubeln: Die Spieler des SV Wacker Burghausen. − Foto: Butzhammer

Unbeeindruckt von der Entlassung des Trainers präsentierte sich der SV Wacker Burghausen zum Start in die Frühjahrsrunde der Fußball-Regionalliga Bayern. Die Mannschaft um Kapitän Christoph Burkhard setzte sich am Freitagabend im Spiel eins nach Uwe Wolf mit 2:1 in Schweinfurt durch und kletterte erst einmal auf Rang fünf.

Im Duell der einstigen Zweitligisten erkämpfte sich Wacker vor rund 1250 Zuschauern im Willy-Sachs-Stadion Mitte der ersten Halbzeit Feldvorteile und hatte auch die ersten Chancen durch Kapitän Christoph Burkhard und Benji Kindsvater, der den Verein aller Voraussicht nach am Ende der Saison verlassen wird. Nach weiterem Anklopfen gelang Kindsvater in der 52. Minute nach einem schönen Solo über den linken Flügel mit einem unhaltbaren Linksschuss der Führungstreffer (52.). Vier Minuten später legte Juvhel Tsoumou, der wohl auch nächste Saison bei einem anderen Verein spielen wird, mit seinem zehnten Saisontreffer nach, als er nach einem Abpraller den Ball aus fünf Metern über die Linie bugsierte. Schweinfurt konnte in der Nachspielzeit nur noch durch den Treffer von Steffen Krautscheider verkürzen – ein Resultat, das auch Wolf freuen wird, zumal er nicht nur die Mannschaft vorbereitet hat, sondern auch weiterhin von den durchaus üppigen Siegprämien profitiert.

Dr. Thomas Frey, im Vereinsvorstand zuständig für die Belange der Fußball-GmbH, hatte die Mannschaft am Vormittag über die Trennung von Wolf informiert. Die Spieler seien emotional sehr berührt gewesen und kurzzeitig sei auch davon die Rede gewesen, nicht bei bei Schweinfurt 05 anzutreten. Bei aller Solidarität dem Trainer gegenüber: "Das sind alles erwachsene Männer", sagte Frey sicher auch über Folgen eines Boykotts aufgeklärt haben wird. Im Spiel verhielten sich die Wackerianer dann höchst professionell und gewannen – Unruhe hin oder her – mit 2:1.

"Der Platz war nicht einfach zu bespielen, aber wir haben das super gemacht und nach dem Doppelschlag war es für Schweinfurt schwer", so Burghausens Pressesprecher und Teammanager Robert Hettich, der sich Sorgen um den Erfolg gemacht hätte, wenn Adam Jabiri aus bester Position in der 70. Minute zum 2:1 getroffen hätte. "So aber kam der Anschlusstreffer von Schweinfurt zu spät", erklärte Hettich, der der Mannschaft bescheinigte: "Wir haben sehr diszipliniert gespielt, super gegen Ball gearbeitet und auch Schweinfurts Trainer Gerd Klaus hat von einem verdienten Sieg für Bughausen gesprochen." Die von Burghauser Seite durchaus für möglich erwarteten Solidaritätsbezeugungen der Fans für Wolf, die der entlassene Trainer stets für sich instrumentalisiert hat, sind zudem ausgeblieben. Hettich: "Es gab keine Pyros. Alles okay." – MB

Hier lesen Sie den Bericht über die Entlassung von Trainer Uwe Wolf.