"Dieses Spiel stand Spitz auf Knopf"
Mölders macht’s artistisch: Fallrückzieher bringt den Löwen Derby-Sieg über Haching

26.02.2021 | Stand 19.09.2023, 1:59 Uhr

Torschützen unter sich: 1860-Kapitän Sascha Mölders (l.) und Stefan Lex. −Foto: Imago Images

Das S-Bahn-Derby als Wendepunkt? Zumindest die Münchner Löwen konnten sich am Freitagabend mit dem 3:1 (1:0) gegen Unterhaching aus ihrer kleinen Krise befreien. Sascha Mölders erzielte mit einem sehenswerten Fallrückzieher den vorentscheidenden Treffer zum 2:1. Für die Spvgg geht der Abwärtstrend nach dem zwölften sieglosen Drittliga-Spiel in Folge dagegen weiter.

Der Lieblingsgegner, noch dazu in angeschlagener Verfassung, er musste also herhalten, um die eigene Form – nach nur einem Punkt aus drei Spielen – wieder aufzupolieren. "Wir hatten ein paar Mal nicht gewonnen. Auch dieses Spiel stand Spitz auf Knopf. Aber mit dem Derbysieg hoffe ich, dass wir den Bock jetzt wieder umstoßen konnten", meinte Mölders. Zumindest vorübergehend springen die Sechziger zurück auf Rang vier, halten sich damit doch weiterhin im Aufstiegsrennen der engen 3. Liga.

Dabei begann die Partie für die Gastgeber keineswegs nach Plan, vielmehr mussten sie schon vor Spielbeginn improvisieren: Beim Aufwärmen verletzte sich Daniel Wein, zuletzt einer der stabilsten und kreativsten Löwen, und musste kurzfristig durch Erik Tallig ersetzt werden. Insgesamt tauschte Michael Köllner seine Startelf auf vier Positionen, unter anderem feierte der 18-jährige Niklas Lang sein Debüt in der 3. Liga. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Saarbrücken war neben ihm auch Dennis Erdmann in die 1860-Verteidigung gerutscht.

Als Haching-Torhüter Jo Coppens dann einen Neudecker-Freistoß nicht entscheidend klären konnte, zog Erdmann, der Defensivspezialist, in Torjägermanier volley ab. Die 1:0-Führung (35.), sie hatte sich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt angedeutet.

Haching war zuvor gut im Spiel gewesen, hatte selbst durch Alexander Fuchs (5.) und Felix Schröter (12.) gute Chancen vergeben. Erst nachdem Tallig im zweiten Durchgang mit einem Lattenschuss das 2:0 verpasst hatte (51.), belohnte sich die Spvgg für ihren engagierten Auftritt: Nach einem Eckball konnten diesmal die Löwen den Kopfball von Felix Göttlicher nicht konsequent klären, Robert Müller staubte zum verdienten 1:1 ab (56.).

Ein Unentschieden also in diesem Krisenderby, das keiner der beiden Mannschaften entscheidend weitergeholfen hätte? Sascha Mölders, Torjäger und Derby-Experte (drei Tore in den vorangegangenen drei Spielen gegen Haching) hatte etwas dagegen. "Was soll ich in dieser Situation auch anderes machen?", fragte er hinterher cool. Denn nachdem Coppens wieder nicht gut ausgesehen hatte, traf der Stürmer mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher zum 2:1 (66.). Es war bereits das 15. Saisontor des 35-Jährigen. Später lenkte Stefan Lex einen Schussversuch von Mölders noch zum entscheidenden 3:1-Endstand ins Netz (80.) – und ermöglichte im S-Bahn-Derby damit zumindest einer der beiden Mannschaften die Chance, vor dem letzten Saisondrittel eine Trendwende einzuleiten.