Bundesliga-Finale
Meister-Bayern knacken 100-Tore-Marke – und feiern in Wolfsburg drei weitere Rekorde

27.06.2020 | Stand 19.09.2023, 1:39 Uhr

Die Meisterschale geben die Bayern offenbar nicht mehr her. Am Samstag nahmen die Münchner die Trophäe zum achten Mal in Folge entgegen. −Foto: Kai Pfaffenbach/dpa

Der deutsche Meister Bayern München hat die Bundesliga-Saison mit der herausragenden Bilanz von 100 Toren sowie neun Siegen in neun Geisterspielen beendet. Beim 4:0 (2:0)-Erfolg beim VfL Wolfsburg verpasste der Club den eigenen Bundesliga-Rekord aus dem Jahr 1972 um nur einen Treffer.

Nach dem Schlusspfiff wurden die Münchner für den 30. Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft geehrt. Nach dem 4:0 beim VfL Wolfsburg reckten Kapitän Manuel Neuer und die anderen Bayern-Profis die Meisterschale zu den Klängen von "We are the champions" im leeren Stadion in die Höhe. Es war bereits der achte Meistertitel nacheinander für den Rekordchampion.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie war es eine schlichte Ehrung, die sonst üblichen Weißbierduschen fielen aus Hygienegründen aus. Die Wolfsburger Spieler standen Spalier, als die Bayern-Profis und Trainer Hansi-Flick in den Mittelkreis kamen. Dort war ein Podest mit der Meisterschale aufgebaut. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert gratulierte nicht nur den Bayern, bevor sich Neuer die Schale nahm. "Das ist ein besonderer Moment. Das ist aber auch ein sehr seltsamer Moment. So eine Saison haben alle noch nicht erlebt", sagte Seifert. "Keine Zuschauer, kein Jubel, keine Pfiffe - das ist eine merkwürdige Atmosphäre. Aber dass wir heute unsere Meisterschaft beenden, ist eine ganz große Leistung." Er dankte Behörden, den seit Monaten daheim gebliebenen Fans und allen Profis der Bundesliga und der 2. Liga. "Ich weiß, dass sie in den letzten Wochen unter sehr komplizierten Bedingungen versucht haben, Höchstleistung zu bringen. Damit habt Ihr dazu beigetragen, dass alle 36 Klubs der DFL diese Phase der Krise überstanden haben."

Bayern-Bosse genehmigen sich vor Abpfiff ein Bier

Auf der Tribüne stießen die Bayern-Bosse schon kurz vor dem Abpfiff mit Flaschenbier an. In einer Woche will die Mannschaft von Trainer Hansi Flick in Berlin mit einem Finalsieg über Bayer Leverkusen dann auch den DFB-Pokal gewinnen.

Am Samstag brachten die Treffer von Kingsley Coman (4. Minute), Michaël Cuisance (37.), Torschützenkönig Robert Lewandowski (72./Foulelfmeter) und Thomas Müller (79.) diese Bestmarke ins Wanken. Trainer Hansi Flick schonte von seinen Stammspielern nur den deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich und den französischen Weltmeister Benjamin Pavard. Dafür stand die Real-Madrid-Leihgabe Alvaro Odriozola zum zweiten Mal in der Startformation. In der letzten halben Stunde verhalf Flick auch dem Brasilianer Philippe Coutinho zu seinem ersten Einsatz nach der Corona-Pause. Die Leihgabe des FC Barcelona war im April am Sprunggelenk operiert worden, soll nun aber für das DFB-Pokalendspiel in Berlin Samstag, 4. Juli, 20 Uhr) und möglicherweise auch für das Finalturnier der Champions League im August in Lissabon wieder eine wertvolle Option werden.

Beste Rückrunde der Liga-Geschichte

Mit der besten Rückrunde der Ligageschichte und insgesamt 100 Toren hat der alte und neue deutsche Fußballmeister Bayern München seinen 30. Titel gekrönt. Der Rekordmeister setzte sich beim VfL Wolfsburg mühelos mit 4:0 (2:0) durch, mit 49 von 51 möglichen Punkten in der zweiten Saisonhälfte egalisierten die Gäste ihre eigene Bestmarke. So ganz nebenbei erreichte die Mannschaft von Trainer Hansi Flick mit dem zehnten Auswärtssieg hintereinander den eigenen Bestwert aus dem Jahr 2014. Und auch Mittelfeldspieler Thomas Müller egalisierte mit seiner 22. Torvorlage die Vorleistungen seiner Kollegen Zvjezdan Misimovic und Kevin de Bruyne (beide VfL Wolfsburg) sowie Emil Forsberg (RB Leipzig).

− dpa/sid/red