Viertes Unentschieden in Folge
Löwen werden zu Remis-Königen: Harakiri-Hiller rettet 1860 einen Punkt – Eklat bei Schweigeminute

23.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:29 Uhr

Bewahrte die Löwen mit mehreren starken Paraden vor der Niederlage gegen Magdeburg: Marco Hiller. −Foto: Huebner/imago

Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes dieses 1:1, das der TSV 1860 München am Sonntagmittag in der 3. Liga gegen den 1. FC Magdeburg eingefahren hat. Der Abstand auf Platz 3 bleibt unverändert bei sechs Punkten, weil auch viele Konkurrenten am Wochenende nicht gewinnen konnten. Nach hinten beträgt der Vorsprung vor dem Montagsspiel acht Punkte. In einer erst spät spektakulären Partie gingen die Löwen durch Aaron Berzel in Führung (33. Minute) in Führung, Magdeburgs Jürgen Gjasula glich durch einen berechtigten Elfmeter aus (60.) – Torhüter Marco Hiller hatte FCM-Stürmer Sören Bertram gefällt.

In der ersten Hälfte hatten die Hausherren vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion die Spielkontrolle, ohne aber aus dem Spiel heraus gefährlich zu werden. Berzel köpfte nach einer Ecke zur verdienten Führung ein. Magdeburg, der völlig verunsicherte Zweitliga-Absteiger (aktuell Tabellen-15.) bekam erst durch das Elfmetertor von Gjasula Aufwind.

Als in der 71. Minute zunächst einen Elfmeter zugesprochen und dann wieder aberkannt bekamen – Gjasula war vermeintlich mit der Hand am Ball – entwickelte sich ein wildes Spiel. Alleine FCM-Stürmer Sirlord Conteh hätte mit zwei Alleingängen den Sieg für die Gäste bereiten können, doch zweimal blieb Tormann Hiller im Eins-gegen-Eins Sieger (83. und 84.). Im zweiten Duell riskierte er Kopf und Kragen und hielt den Schuss von Conteh mit dem Gesicht. In der Nachspielzeit verpasste Sascha Mölders mit einem Drehschuss den späten Siegtreffer – FCM-Tormann Behrens reagierte überragend. So bleiben die Löwen zwar im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen, es ist aber auch schon das vierte Remis in Serie. Im Schneckenrennen Aufstiegskampf reicht das, um Anschluss zu halten. Im nächsten Heimspiel gegen Chemnitz (Samtag, 14 Uhr) muss nun aber ein Sieg her, wenn man oben noch einmal richtig angreifen will.

Zwischenrufe bei der Schweigeminute

Vor dem Spiel kam es während der Schweigeminute anlässlich des rechtsextremen Terroranschlags in Hanau zu einem Eklat, als mutmaßlich aus dem Magdeburg-Block "Merkel muss weg"-Rufe zu hören waren. Die Fans im Grünwalder Stadion reagierten prompt mit "Nazis raus"-Sprechchören.

− aug