Was für eine nervenstarke Leistung des SV Schalding! Der Regionalligist steht nach einem 1:0 gegen Liga-Rivale TSV 1860 Rosenheim in der 3. Runde des Toto-Pokals. Alexander Kurz sorgte am Dienstagabend schon früh für das goldene Tor (15.). Zudem agierte Rosenheim nach einer gelb-roten Karte für Stürmer Daniel Majdancevic (34.) in Unterzahl. Schaldings Trainer Stefan Köck sprach nach dem Spiel von einem "verdienten Sieg". Er wechselte im Vergleich zum Schweinfurt-Spiel (1:2) am Freitag munter durch, Andreas Jünger, Brückl, Fabian Burmberger und Maximilian Schuster rückten in die Startformation.
Gleich in den Anfangsminuten übersteht Schalding zwei ganz heikle Situationen: Schon nach 120 Sekunden hat Rosenheims Chris Wallner nach einem Freistoß die Chance zur Führung, doch Keeper Markus Schöller hält. Ebenso wie zwei Minuten später, als Michael Neumeier im Schalding-Sechzehner frei an den Ball kommt. "Wir sind in den ersten drei Minuten geschwommen", sagte Köck. Rosenheim mit Offensiv-Gewalt – und Schalding? Tut sich trotz spielerischer Überlegenheit vorerst schwer – und schlägt dann mit der ersten Möglichkeit zu. Andreas Jüngers etwas missglückte Flanke geht zu Tobias Stockinger, der mit dem Kopf zurücklegt auf Alexander Kurz. Der Defensivmann zimmert den Ball aus einem Meter Entfernung per Dropkick ins Rosenheimer Netz (15.). Eine zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung. Doch Schalding nun mit breiter Brust. Und in Überzahl: Rosenheim-Stürmer Daniel Majdancevic sieht eine gelb-rote Karte der Marke "besonders dämlich": Bei eigenem Freistoß auf Höhe der Mittellinie meckert er so lange, bis ihn Schiedsrichter Julian Kreye vom Platz stellt (34.). Schalding nun vor mauer Kulisse (307 Zuschauer verirrten sich bei ungemütlichem Wetter an den Reuthinger Weg) mit mehr Spielanteilen, ohne aber wirklich aus der Überzahl Kapital zu schlagen. "In Überzahl war es nicht ganz einfach zu entscheiden, ob wir voll draufgehen sollen oder eher abwarten. Ich finde, wir haben das ganz gut gemacht", resümierte Köck.
An der Dominanz der Köck-Elf ändert sich auch nach der Pause wenig. Schaldings Überzahl kaum bemerkbar – auch nach einem heftigen Regenschauer. Offensiv-Aktionen sind aber absolute Mangelware. Rosenheims Linor Shabani prüft Schalding-Keeper Schöller mit einem Freistoß (53.). Andreas Jünger setzt in Minute 61 einen Distanzschuss knapp über die Latte. Neun Minuten später knallt’s dann am Rosenheimer Gebälk: Stockinger schweißt einen Ball aus 25 Metern an die Latte. Schalding drängt nun auf die Entscheidung. Nach einer Jünger-Flanke zieht Rockinger ab – Außennetz. Von Rosenheim kommt nun nicht mehr viel – außer ein unangenehmer Distanzschuss, den Schöller im Nachfassen hat. So darf sich Schalding über den Einzug in die 3. Toto-Pokal-Runde freuen und auf ein großes Los hoffen. "Das Wichtigste im Pokal ist ja, in die nächste Runde zu kommen. Und das haben wir geschafft", sagte Köck.
− aug/jk
SV Schalding: Schöller, Dantscher, Kurz, Burmberger, Stockinger (88. Piermayer), Jünger, Brückl, Rockinger, Knochner (65. Pex), Schuster, Pillmeier (58. Schnabel).
TSV 1860 Rosenheim: Krause, Moser, Lenz, Köhler, Wallner, Mayerl, Shabani, Neumeier (65. Demolli), Linner, Majdancevic, Mushkolaj (82. Hölzl).
Tore: 1:0 Alexander Kurz (15. Minute); Gelb-Rot: Daniel Majdancevic (R./34./Foulspiel und Meckern); SR Julian Kreye (Warmensteinach)
