Knipser Knut: Nach Torjäger-Spaß macht der Abwehr-Chef vor der Kiste ernst

18.07.2019 | Stand 19.09.2023, 1:09 Uhr

Zwei Spiele, drei Tore – so lautet die Bilanz von Jürgen Knödlseder (r.). "Er hat einfach ein Näschen", sagt sein Trainer Alex Geiger (l). −Foto: Kaiser

Eigentlich war es ein Scherz. "Damit ich Torschützenkönig werden könnte, hätte Manuel Mader in Schalding bleiben müssen. Zweistellig sollte meine Ausbeute diese Saison aber schon werden, letztes Jahr waren es ja schließlich schon neun Treffer", sagte Jürgen "Knut" Knödlseder (33) vor dem ersten Saisonspiel seines FC Sturm Hauzenberg. Eineinhalb Wochen und zwei Partien später hat der Abwehrchef drei Treffer auf dem Konto – und damit auch drei mehr als Angreifer Mader.

"Da wird natürlich in der Kabine der ein oder andere Spaß gemacht", sagt Sturm-Coach Alex Geiger. "Dass Knut gleich drei Tore schießt, war so natürlich nicht zu erwarten. Aber ihm gönnt es wirklich jeder." Dreimal schlug der Inneverteidiger nach Eckbällen zu, drei Mal per Kopf. Ein einstudiertes Muster will Geiger aber nicht erkennen. "Das wäre gelogen", meint der Trainer lachend – und hat gleich eine andere Erklärung für die Torgefährlichkeit seines Kapitäns parat: "Knut macht das bei Standards immer super, er schleicht sich weg und steht dann oft genau richtig. Er war ja früher Stürmer und hat einfach ein Näschen für solche Situationen."

Knut Knödlseder selbst hat keine Erklärung für seinen Lauf vor der Kiste. "Zurzeit passt es einfach. Ich mache aber auch nichts anders als zuvor", sagt der 33-Jährige. Ich Sachen Saisontore hat er sich trotz der drei Auftakt-Treffer kein neues Ziel gesetzt. "Nein, nein, das war alles nur Spaß. Wichtig ist, dass es für die Mannschaft gut läuft." Beim nächsten Spiel der Hauzenberger dürften nun in erster Linie Knödlseders Defensivqualitäten gefragt sein, denn der Sturm gastiert am Freitag (19.30 Uhr) beim Liga-Topfavorit Hallbergmoos. Geiger kontaktierte im Vorfeld zwei Trainerkollegen aus dem Münchner Raum – und bekam genau das gesagt, "was ich eigentlich nicht hören wollte. Nämlich, dass wir einen guten Tag brauchen − und viel Glück."

Im Vergleich zum 2:2 gegen Passau muss sich Hauzenberg jedenfalls gehörig steigern. "So darfst du dich in einem Derby nicht präsentieren. Schade, dass uns das vor so einer Kulisse passiert. Aber es war schon in den vergangen Jahren oft so, dass wir ausgerechnet in solchen Spielen nicht überzeugen können", meint Geiger. Wichtig sei jedoch, "dass wir trotzdem nicht verloren haben". Der Auftritt werde aufgearbeitet und abgehakt. In Hallbergmoos, da ist Geiger sicher, werde man anders auftreten. An Knut Knödlseder wird es definitiv nicht scheitern. Der spielt zwar bereits seine 13. Saison für den Sturm, ist aber immer noch "hoch motiviert", wie er sagt. Und offenbar torgefährlicher denn je ... – la

3. Spieltag / Freitag, 19.30: Kastl – Freising, Hallbergmoos – Hauzenberg; Samstag, 14 Uhr: Kirchheim – Rosenheim; 14.30: Töging – Karlsfeld; 15 Uhr: Passau – Grünwald; 17 Uhr: Dachau – Erlbach, Unterföhring – Waldkirchen; 18 Uhr: Landshut – Chiemgau Traunstein; Sonntag, 15 Uhr: Holzkirchen – Ampfing.