Kickbox-Queen Julia Irmen: Geschlagen im Comeback-Kampf – Jetzt will sie weitermachen

09.11.2020 | Stand 17.09.2023, 22:05 Uhr

Artistischer Beineinsatz: Julia Irmen liefert ihrer finnischen Gegnerin einen beherzten Kampf. Nun soll die Kickbox-Karriere doch noch weitergehen. −Fotos: Julia Göldner

Sie wäre so gern mit dem WM-Gürtel heimgekehrt. Doch die Kampfrichter sahen die Lokalmatadorin vorn. "Der Stachel sitzt tief", sagt die viermalige Kickbox-Weltmeisterin Julia Irmen (35) aus Osterhofen.

Mit einem erfolgreichen Comeback-Kampf im finnischen Süden von Järvenpää gegen Jenna Puurunen hatte die Grande Dame des deutschen Kickboxens eigentlich einen endgültigen Strich unter ihre lange und erfolgreiche Profi-Karriere machen wollen, doch die Niederlage am späten Samstagabend verlangt nun eine weitere Verlängerung.

"So kann ich das jetzt nicht stehen lassen", sagte Julia Irmen am Montagvormittag gegenüber heimatsport.de. Zu viel hat sie investiert, als dass sie es so enden lassen könnte. Noch einmal hatte die Bundespolizistin und Mama von zwei Buben, Max (9) und Moritz (4), alles nach dem Sport ausgerichtet, als ihr WM-Kampf feststand, nachdem Vize-Weltmeisterin Natalie Zimmermann (Hamburg) als ursprünglich eingeplante Gegnerin der Finnin Puurunen abgesagt hatte. Und eigentlich war die Herausforderung ja ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Im vergangenen Jahr hat Julia Irmen einen Kreuzbandriss überwunden und zahlreiche ärztliche Prognosen widerlegt, als sie sich gegen eine Operation an der Halswirbelsäule entschied, die nach drei Bandscheibenvorfällen eigentlich schon versteift hätte werden sollen.

Bei dieser Vorgeschichte, diesem Comeback-Aufwand ist klar, dass es das nicht gewesen sein kann. In einem Jahr ist die Weltmeisterschaft in Moskau, "spätestens da wird mir Jenna Puurunen ganz sicher nochmal vor die Fäuste laufen", sagt Julia Irmen nun. Ein tiefsitzender Stachel ist eben auch eine gute Motivation.

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