Keiner unantastbar, freie Fahrt für Neu-Trainer Schraml: Alles auf Anfang beim FC Passau

14.06.2018 | Stand 19.09.2023, 0:29 Uhr
Jonas Kraus

Die Feierlichkeiten waren gestern: Der 1.FC Passau will nach seiner Super-Saison auch in der Landesliga angreifen. − Foto: Mike Sigl

Die letzten Feierlichkeiten beim 1. FC Passau sind Geschichte, ab sofort gilt beim souveränen Bezirksliga-Meister die volle Konzentration der neuen Saison in der Landesliga Mitte. Am Donnerstagabend bittet der neue Coach Alex Schraml, der nach dem überraschenden Rückzug von Benedikt Wagner das Traineramt übernommen hatte, zum ersten Aufgalopp. Dabei kann der FCP vor dem Testspielauftakt gegen Wacker Burghausen am kommenden Samstag auf einen weitestgehend unveränderten Kader setzen. Dennoch muss sich jeder neu beweisen – Garantien gibt es in Passau keine.

"Alles wird auf null gestellt", kündigt Sportdirektor Mario Tanzer an, von den Leistungen der Meistersaison könne sich niemand mehr was kaufen. Dabei sei es auch hilfreich, dass nach dem unerwarteten Abgang von Benedikt Wagner mit Alex Schraml ein erfahrener, aber in Passau noch überwiegend unbekannter Coach übernommen hat. "Alex hat noch mit keinem Spieler zusammengearbeitet, das ist ein großer Vorteil", erklärt Tanzer. Keine Position ist unantastbar, Schraml habe freie Hand. Der 46-jährige Übungsleiter könne vollkommen neutral an seine neue Aufgabe in der Landesliga herangehen, bei der es laut Tanzer erstmal darum geht, "dass wir uns so schnell es geht in der neuen Liga zurechtfinden".

Die Personalplanungen des Bezirksligameisters sind indes voraussichtlich abgeschlossen. Der 1.90-Meter große Abwehrrecke Ondrej Bublik (26) von der Spvgg Osterhofen ersetzt den einzigen Abgang Andreas Gerlsberger (20), der künftig für den SV Schalding in der Regionalliga aufläuft. Darüber hinaus kommt der 25-jährige Keeper Patrick Negele vom SV Hutthurm, der sich ein Duell mit Matthias Lippert und Stefan Schulz liefert. Ebenfalls vom SV Hutthurm kommt der erfahrene Mittelfeldspieler Patrick Slodarz (29).

Die große Unbekannte unter den Neuzugängen ist Grant Conybear. Der 19-jährige Amerikaner studiert in Passau und war zuletzt Kapitän der College-Mannschaft der University of Mount Olive in North Carolina. "Wir erwarten natürlich von jedem Neuzugang, dass er eine Verstärkung für die Mannschaft darstellt. Sonst würden wir ihn nicht holen", sagt Tanzer. Damit seien die Kaderplanungen eigentlich abgeschlossen. "Wir haben einen starken Kader", sagt Tanzer, der sich dennoch ein Hintertürchen offen lässt. Die Erfahrung zeige, dass die Vereine mittlerweile bis zum Ende der Transferphase aktiv sind, und so werde das auch der FCP handhaben, sollte es noch nötig sein.

Zum ersten Mal präsentiert sich der FC Passau mit seinem neuen Trainer am kommenden Samstag, wenn um 17 Uhr der SV Wacker Burghausen im Dreiflüssestadion zu Gast sein wird. Und auch wenn der Gegner ein gestandener Regionalligist ist, gibt Tanzer eine klare Marschroute vor: "Wir wollen uns teuer verkaufen und ein gutes Ergebnis erzielen, mit dem wir zufrieden sind." Eine Woche später absolviert der FCP dann ein Kurztrainingslager in Indling mit zwei Testspielen: Am Freitag, den 22. Juni trifft die Schraml-Elf um 18.30 Uhr auf den Kreisligisten FC Fürstenzell, am Tag drauf geht es um 15.00 Uhr gegen die U19 des TSV 1860 München. Die Junglöwen schlossen die letzte Saison auf Platz 3 der Bayernliga ab gelten als taktisch hervorragend ausgebildet.

Die letzten Vorbereitungsspiele absolviert der Neu-Landesligist dann auswärts. Am Freitag, 29. Juni, spielt der FCP um 18.30 Uhr beim Kreisligisten SV Riedlhütte, am Samstag, 7. Juli, um 18.00 Uhr beim FC Andorf in Oberösterreich. Dazwischen findet am 1. Juli der Erdinger Meistercup in Dingolfing statt, bei dem der FCP nach eigenem Bekunden mit der bestmöglichen Elf antreten will, um die bemerkenswerte Vorsaison zu veredeln.

Nachlassen gilt nicht beim FC Passau, denn in der Vorbereitung soll nach drei Jahren Bezirksliga der Grundstein für eine erfolgreiche Saison in der Landesliga Mitte gelegt werden. Und Tanzer weiß: "Das wichtigste ist ein guter Start in die Saison."