Weiterhin Präsident und Anteilseigner
Kehrtwende bei Türkgücü: Kivran will im Amt bleiben – Viechtacher Haas muss gehen

09.01.2021 | Stand 19.09.2023, 1:55 Uhr

Türkgücü-Präsident und bisheriger Geldgeber: Hasan Kivran (54). −Foto: Imago Images

Alles anders? Präsident und Geldgeber Hasan Kivran (54) bleibt Türkgücü München doch erhalten. Das bestätigte der Fußball-Drittligist am Samstag in einer Pressemitteilung. Unterdessen verkleinert der ambitionierte Klub seinen Kader weiter: Der gebürtige Viechtacher Thomas Haas (22) muss gehen.

Kivran wird sowohl als Anteilseigner der Fußball GmbH als auch Präsident des e.V. erhalten bleiben. Am Tag vor Heiligabend hatte der 54-Jährige Abschied und Verkauf der Anteile (89 Prozent) angekündigt. Das hätte den ambitionierten Drittligisten in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Geschäftsführer Max Kothny sprach von einem "siebenstelligen Leck". Medien spekulierten über vier Millionen Schulden. Davon bleibt wohl nur Schall und Rauch. Hasan Kivran will weiterhin mit dem Münchner Klub aufsteigen. "Die wichtigsten Gründe dafür, dass ich mich umentschieden habe, waren meine Verantwortlichen in der GmbH, hohe Fan-Unterstützung in den zurückliegenden zwei Wochen und die Aussicht auf ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) im Südosten von München. Außerdem habe ich nach wie vor eine hohe Leidenschaft für diesen Klub", zählte der Unternehmer im Interview mit Sport1 auf.

Kivrans Ziel bleibt die 2. Bundesliga: "Ohne NLZ kommst du nicht hoch, und wir wollen aufsteigen. Ich habe immer gesagt, dass ich nicht der Verwalter, sondern der Entwickler dieses Vereins bin." Wie der Präsident berichtet, stelle die Stadt München nun ein Gelände für den Klub in Aussicht. Zudem räumte Kivran mit Gerüchten auf, wonach die Liquidität des Drittligisten gefährdet sei. "Das stimmt nicht", sagte er: "Diese negativen Ergebnisse sind gedeckt durch gezeichnetes Eigenkapital beziehungsweise Einlagen in die Kapitalrücklage. Zwischenzeitlich verfügt die GmbH über 2,2 Millionen Euro Eigenkapital. Schade, dass manche den Unterschied zwischen Verlust und Schulden nicht zu kennen scheinen."

Bis zum 21. Januar muss der Verein eine Liquiditätslücke schließen und beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachweisen, dass er die 3. Liga in den nächsten Monaten wirtschaftlich stemmen kann. "Das wird in den nächsten Tagen geschehen", sagte Kivran, der zudem zwei, drei Neuzugänge in diesem Winter ankündigte.

Erleichtert reagiert Geschäftsführer Kothny auf die Kehrtwende seines Präsidenten: "Die letzten Wochen waren extrem intensiv. Während wir Gespräche mit Interessenten an den Anteilen der GmbH geführt haben, war es unsere und auch meine oberste Priorität, die Zusammenarbeit mit Hasan Kivran weiterhin aufrecht zu erhalten. Er hat dem Verein den Weg in den Profifußball bereitet und ich bin froh, dass er sich durch positive Signale aus dem gesamten Vereinsumfeld dazu entschieden hat, den Verein weiterhin zu unterstützen", wird der 24-Jährige in der Vereinsaussendung zitiert.

Haas vierter Winter-Abgang

In beiderseitigem Einvernehmen sei das Arbeitspapier des gebürtigen Niederbayern aufgelöst worden, berichtet der Drittligist, der am Montag bei Spitzenreiter Dynamo Dresden sein erstes Pflichtspiel in diesem Jahr bestreitet. Haas, der im Sommer 2019 vom VfB Eichstätt in die Landeshauptstadt wechselte, kam in der vergangenen Regionalliga-Saison auf 20 Einsätze. In der laufenden Spielzeit eine Klasse höher konnte er nach seinem Außenbandriss im Knöchel aus der Vorbereitung keine Spielminuten mehr sammeln. Der Vertrag mit dem Außenverteidiger wurde nun beendet, Ziel unbekannt. Thomas Haas ist nach Tom Boere (SV Meppen), Marco Holz und Marco Raimondo-Metzger (beide Ziel unbekannt) bereits der vierte Winter-Abgang des Aufsteigers.

− red