0:2 gegen Schweinfurt
Hofbauer-Rot in Minute 6! Schaldings Mega-Fight in Unterzahl wird nicht belohnt

16.04.2022 | Stand 19.09.2023, 3:14 Uhr
Jonas Kraus

Das 1:0: Der junge Keeper Elias Weiß kommt gegen Florian Pieper einen Tick zu spät. −Foto: Lakota

Bitterer Nachmittag für den SV Schalding. Trotz eines mutigen Auftritts unterlag der SVS am Samstagnachmittag dem 1. FC Schweinfurt mit 0:2. Dabei hätten sich die Niederbayern gegen den großen Favoriten einen Punkt verdient gehabt. Obwohl Schalding nach einer frühen Roten Karte gegen Verteidiger Tobias Hofbauer mehr als 80 Minuten ein Mann weniger war, erspielte sich der SVS mehrere gute Chancen und kam immer wieder gefährlich nach vorne. Am Ende aber setzte sich die größere individuelle Klasse der Profitruppe durch.

Das Spiel begann aus SVS-Sicht denkbar schlecht. Gerade mal sechs Minuten waren gespielt, als Schiedsrichter Thomas Berg Schaldings Verteidiger Tobias Hofbauer mit Rot vom Platz stellte. Zuvor hatte Hofbauer Schweinfurts Stürmer Meris Skenderovic von den Beinen geholt, als dieser nach einem Konter alleine auf das Tor der Schaldinger zumarschierte. Klare Notbremse, die Proteste auf dem Platz hielten sich in Grenzen. Besonders bitter: Die Aktion ereignete sich nach einem Freistoß der Schaldinger. "Das darf uns nicht passieren, da müssen wir viel geordneter verteidigen", ärgerte sich hinterher Trainer Stefan Köck.

Entmutigen ließ sich der SVS von diesem frühen Schock aber nicht. Im Gegenteil: Schalding spielte mutig nach vorne. Dass der SVS sich drei Tage nach dem 3:0 gegen Memmingen einiges vorgenommen hatte, war schon beim Blick auf die Aufstellung sichtbar. Trainer Köck schickte mit Markus Gallmaier, Fabian Schnabel und Chris Seidl gleich drei nominelle Angreifer aufs Feld. Vor allem Gallmaier sorgte aus dem Mittelfeld heraus für viel Betrieb, zog immer wieder Fouls und motivierte seine Teamkollegen. "Wir haben das gut gemacht und voll mitgespielt", sagte Köck.

Schweinfurt dagegen agierte trotz Überzahl seltsam gehemmt. Nachwuchskeeper Elias Weiß (19), der erneut den angeschlagenen Stammkeeper Niklas Krinninger vertrat, hatte am Anfang wenig Mühe, seinen Kasten sauber zu halten. Auf der anderen Seite hätte der SVS gut und gerne in Führung gehen können. Fabian Schnabel zielte nach einem Freistoß knapp drüber (35.), Chris Seidl setzte den Ball aus dem Getümmel an den Pfosten (39), Chris Brückl scheiterte mit einem starken Freistoß (41.).

Die Schnüdel hatten vor 706 Zuschauern am Reuthinger Weg zwar deutlich mehr Ballbesitz, ohne den nach wenigen Minuten ausgewechselten Topstürmer Adam Jabiri wurde der Favorit aber selten gefährlich. Erst in der zweiten Halbzeit erhöhte die Profitruppe den Druck und setzte sich zunehmend in der Hälfte der Schaldinger fest. In der 65. Minute hätte es dann fast geklingelt: Florian Pieper kam aus wenigen Metern zum Abschluss, Elias Weiß aber packte eine Mega-Parade aus und wehrte den Ball auf der Linie ab.

Fünf Minuten später aber ging Schweinfurt in Führung. Weiß ließ einen Schuss nach vorne abprallen, wo Pieper lauerte und zum 1:0 einschob. Schaldings Spieler protestierten heftig, sie wollten ein Foul am Keeper Weiß erkannt haben. Genützt hatte es aber nichts, der Treffer hatte Bestand. In der 78. Minute legte Amar Suljic dann nach sehenswerter Kombination das 2:0 nach.

Danach wurde es nochmal hektisch. Nach einem harte Foul an Fabian Schnabel an der Strafraumgrenze forderten viele Zuschauer den Platzverweis, Schiri Thomas Berg aber beließ es bei einer Verwarnung. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Schalding bleibt weiter Vorletzter, kann aber auf dieser Leistung aufbauen. "Das Engagement meiner Mannschaft hat gestimmt", sagte Köck. Daraus lasse sich aber nichts für das Kellerduell mit Schlusslicht Rosenheim am Mittwoch (18.15 Uhr) ableiten. "Das wird ein ganz neues Spiel", sagt Köck. Eines, das der SVS unbedingt gewinnen muss.