Nächste Hiobsbotschaft
Helmbrecht-Schock für Wacker: Mittelfeldmann reißt sich im Training das Kreuzband – Wacker sondiert den Markt

24.01.2022 | Stand 19.09.2023, 3:08 Uhr

Trauriger Abgang: Für Wackers Nicholas Helmbrecht ist die Saison gelaufen. −Foto: Butzhammer

Diese Winterpause in der Regionalliga Bayern läuft alles andere als glatt für den SV Wacker Burghausen. Erst verlassen die Leistungsträger Andre Leipold (zu Darmstadt 98) und Robin Ungerath (SV Ried) den Verein, nun die nächste Hiobsbotschaft: Nicholas Helmbrecht hat sich im Training das Kreuzband gerissen.

Lässt man die letzten Spiele vor der Winterpause weg, die Bilanz für den SV Wacker Burghausen in der Fußball-Regionalliga Bayern hätte nicht viel besser ausfallen können. So sind es in 23 Begegnungen 36 Punkte und vor allem 49 Tore. Ein Ergebnis, das man auch so vor der Saison wohl unterschrieben hätte. Wieder so fulminant in die Spur zu kommen, wird aber eine Herkulesaufgabe: Die internen Torjäger1 – Robin Ungerath (14 Treffer) – und 2 – André Leipold (9) – haben den Verein verlassen, die Nummer4 – Nicholas Helmbrecht (3) – hat sich im Training das Kreuzband gerissen; für ihn ist die Saison gelaufen. "Das wird spannend, wie wir das kompensieren können", sagt Trainer Leo Haas. "Das schlägt schon ins Gewicht."

An sich wäre Haas mit den ersten beiden Trainingswochen zufrieden, wäre da nicht die böse Blessur von Helmbrecht. "Mit seiner schweren Knieverletzung wird er diese Saison nicht mehr spielen können", so Haas. Schon in die Spielzeit war der 26-Jährige wegen Sprunggelenksproblemen später gestartet, verpasste die ersten fünf Partien. In seinen 16 Auftritten hat er dann aber immerhin drei Mal in der Liga genetzt und drei weitere Treffer vorbereitet. So ruht die Hoffnung im Trainerteam darauf, dass Helmbrecht, der auch kommende Saison noch Vertrag hat, wieder vernünftig in die Sommer-Vorbereitung einsteigen kann. "Es ist nicht leicht, wenn gleich drei Stammspieler wegbrechen", klagt der Coach.

Gibt es also vielleicht noch personelle Verstärkung neben Sturm-Rückkehrer Andrija Bosnjak? Die Wechsel von André Leipold in die 2. Bundesliga zum SV Darmstadt und von Robin Ungerath in die österreichische Bundesliga zur SV Ried haben schließlich Geld in die Kassen gespült. "Wir schauen schon, haben Augen und Ohren offen, ob es Möglichkeiten gibt. Aber Wintertransfers sind eben viel schwerer als Sommertransfers", sagt Haas.

Auf der anderen Seite stand für den Coach nie zur Debatte, dass er "seine Jungs", wenn entsprechende Angebote kommen, nicht ziehen lassen würde: "Ich freue mich doch für sie. Ich würde nie was verhindern, wenn sie die Möglichkeit bekommen, in der 1. oder 2. Liga zu spielen." Schließlich hätten alle Ambitionen, vor allem die jungen Spieler, dass sie so weit nach oben wie möglich kommen. Vielmehr sei es eine Auszeichnung für die Kicker, dass sie es nach nur einer halben Saison in der Regionalliga gleich geschafft hätten, sich zu empfehlen. "Und ich freue mich, dass wir das zusammen geschafft haben. Es ist völlig legitim, die Regionalliga zu nutzen, um die Karriere dann woanders weiter fortzusetzen."

Auch Wacker-Trainer Haas greift nach Höherem

Schließlich soll eben jene 4. Liga auch bei Haas, der Anfang Januar seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, nicht das Ende der Fahnenstange sein: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich möchte immer gerne in der Regionalliga als Trainer arbeiten." Jeder hätte Ambitionen. Dass man so hoch wie möglich arbeiten möchte, sei doch ganz normal – wie bei den jungen Spielern, auch bei den jungen Trainern.

Momentan sieht Haas seine Aufgabe aber in Burghausen – und die besteht darin, die Runde so gut wie möglich zu Ende zu spielen. "Von einem Verfolgerkampf zu sprechen ist komplett vermessen. Wir haben 20 Punkte Rückstand bei noch 15 ausstehenden Spielen." Der Aufstieg ist freilich abgehakt, die Spvgg Bayreuth und der FC BayernII sind enteilt. Wären da nur nicht die letzten sechs Partien 2021 gewesen...