HCD verschläft beim 29:31 in Pfarrkirchen einen Großteil des Spiels: Reicht das für die BOL?

07.02.2017 | Stand 18.09.2023, 1:42 Uhr

Nur Beiwerk: Die Deggendorfer Handballer um Fritz Helber (links) verschliefen das Spiel in Pfarrkirchen größtenteils und wachten erst auf, als es schon zu spät war. Hier kommt Jens Tartler zum Zug. − Foto: Walter Geiring

Es soll einfach nicht sein. Mit großer Euphorie waren die Herren des HC Deggendorf am vergangenen Wochenende zum Derby nach Pfarrkirchen gereist. Trotz der aktuell langen Verletztenliste war freilich das Ziel, zu siegen und den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Aber es kam alles ganz anders. Mit einem Sieg und einem Unentschieden aus 13 Spielen steht der HCD mit 3:23 Punkten am Tabellenende.

Die Hausherren fanden wesentlich besser ins Spiel. Diese traten mit nur acht Feldspielern an und mussten zudem Spielertrainer und Topscorer Tom Bauer ersetzen. Schnell führten die Gastgeber mit 3:1. Zwar konnten die Donaustädter auf 4:3 verkürzen, aber bereits zu diesem Zeitpunkt war ihre Nervosität zu spüren. Im Angriff wurde viel zu hastig agiert, viel zu schnell abgeschlossen. Dies spielte den Hausherren voll in die Karten. Sie ließen im Angriff keine Chance liegen, fast jeder Versuch war ein Treffer. Die Pfarrkirchner zogen auf 8:4 davon.

Auch die ersten Umstellungen im Deckungsverbund des HCD zeigten keine Wirkung. Immer wieder kamen die Rottaler zu einfachen Toren. Vor allem Rico Kober am Kreis war nicht in den Griff zu bekommen. Den Rest übernahm Spielertrainer Jens Tartler vom Siebenmeter-Punkt. Der Höhepunkt in Hälfte eins wurde erreicht, als die Pfarrkirchner den Treffer zum 12:7 markierten. Das Trainer-Duo Spranger/Herrlich zog die Reißleine und nahm eine Auszeit.

Endlich ging ein Ruck durch das Team, die Deggendorfer wurden im Angriff effektiver. Der Lohn war der Anschluss zum 12:14. Dann versäumten es die Spieler des HCD, mit 14:15 in die Pause zu gehen; ein unglücklicher Treffer kurz vor der Pause führte zum 16:14. Die Trainer versuchten das Team wachzurütteln und erinnerten an die Trainingseinheiten unter der Woche. Leider war dies vergeblich, denn die Gäste verschliefen den Start in die zweite Hälfte komplett.

In der Abwehr agierte der HCD viel zu behäbig und im Angriff kam dann auch noch das Pech dazu. Die Folge: Die Gastgeber zogen auf 20:14 davon. Auch in der Folgezeit fanden die Spieler kein Mittel, um dem Spiel einen Umbruch zu geben. Technische Fehler und Fehlwürfe waren an der Tagesordnung. Am Ende erreichten nur Michael Buchner, Markus Sandweger und Lukasz Krzyzanowski Normalform.

Die Pfarrkirchner trugen gekonnt ihre Spielzüge vor und behaupteten bis zum 28:21 ihren Vorsprung. Zwölf Minuten waren noch zu spielen, als noch einmal ein "Ruck" durch das Deggendorfer Team ging. Sie erhöhten das Tempo und packten in der Abwehr aggressiv zu. Die Heimmannschaft wurde nun förmlich überrollt. 29:23, 29:24, 29:25, 29:26, 29:27, so die Torfolge. Die Gastgeber hatten keine Reserven mehr. Aber wie schon so oft in dieser Saison, wollten die entscheidenden Tore dann doch nicht gelingen. So wurden drei hundertprozentige Chancen liegen gelassen und der Ball zudem einige Male "verschenkt". Der Treffer zum 30:27 besiegelte endgültig die Niederlage, die beim 31:29 feststand.

Das Fazit des Spiels ist schnell gezogen: Das Spiel ging bereits in einer frühen Phase verloren und Deggendorf konnte es gegen Ende nicht mehr drehen. Da die direkten Kontrahenten am hinteren Ende der Bezirksoberliga-Tabelle allesamt punkteten, wird es für den HCD nun immer schwieriger. Der Kampfgeist sei allerdings weiter vorhanden, betonen die Deggendorfer.

Es spielten: (Tor) Slavik, Detlaf (Feld) Muckenthaler, Buchner 4, Krzyzanowski 10/6, Helber 5, Sandweger 4, Akodo, Stubhahn 2, Preiß, Maurer 2, Müller-Momm 2.