Abstieg in Regionalliga fast besiegelt
Haching nach 0:2 gegen Türkgücü am Abgrund – und Schwabl tobt: "Dann spiele ich lieber mit der A-Jugend"

22.04.2021 | Stand 19.09.2023, 2:03 Uhr

Abstieg schon besiegelt? Hachings Fynn Seidel und Stephan Hain nach der Niederlage gegen Türkgücü. −Foto: Sven Leifer

Die Spvgg Unterhaching steht mit mindestens einem Bein in der Regionalliga Bayern. Nach dem 0:2 gegen Türkgücü München am Mittwochabend gibt es für die Münchner Vorstädter kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 3. Liga.

Nach dem frühen Gegentreffer durch Bubacar Barry (2. Minute) agierte Haching, der Tabellenletzte, zwar bemüht, konnte aber offensiv aber kaum Akzente setzen. Das 2:0 durch Furcan Kircicek (89.) besiegelte den Fast-Abstieg des einstiegen Bundesligisten. Weil fast alle Mannschaften im Keller punkteten, beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer vier Spieltage vor Schluss sieben Punkte.

Hachings Präsident Manfred Schwabl schimpfte am Mikrofon von Magenta Sport: "Ganz schwierig für mich, dass ich die Contenance bewahre. Da werde ich mir schon meine Gedanken machen, wer in der nächsten Saison dabei ist und wer nicht. Das hat mit Abstiegskampf 0,0 zu tun. Wenn ich das heute sehe, dann ist das 0 Prozent 3. Liga. Ich werde den Weg nach oben dann volle Kanne mitgehen. Aber manche Spieler, die so wie heute auftreten und das Herz nicht auf dem Platz haben, die sind sicher nicht mehr dabei. Dann spiele ich lieber mit der A-Jugend. Wir werden dann eine regionale Kampftruppe aufbauen, wo jeder mit Herz und Leidenschaft spielt. Weil den Zirkus hier, den mache ich mit Sicherheit nicht mehr mit."

Trainer Arie van Lent erklärte den Kampf gegen den Absturz in den Amateurfußball schon für verloren. Auf die Frage, ob es das schon gewesen sei, sagte er: "Ja, so gut wie. Wir haben verloren, uns ist gar nichts gelungen. Das war einfach ein total schlechtes Spiel. Am Ende darf man sich dann nicht beschweren. Es war einfach total schwach und dann muss man das auch akzeptieren."

Hachings Kapitän Markus Schwabl kritisierte seine eigenen Team-Kollegen massiv: "Die Leistung war heute absolut beschämend, vor allem in der 1. Halbzeit. Ich weiß nicht, was da los war. Da fragst du dich einfach, ob jedem bewusst ist, um was es hier geht. Das frage ich mich aber schon länger. Da müssen sich einige hinterfragen, ob sie abends und am Ende der Saison noch in den Spiegel schauen können. Viele träumen ja schon, wo es nächstes Jahr hingeht, und das hat sich auch schon ein bisschen durchgezogen. Deswegen stehen wir zurecht da, wo wir stehen. Es muss jeder am Ende des Tages für sich entscheiden, ob er noch in den Spiegel schauen kann und sagt, dass er heute und in den letzten Wochen alles gegeben hat. Die Charakterfrage habe ich vor Wochen schon gestellt und gesagt: Wer nicht bereit ist, alles zu geben, soll seinen Pass abholen."

Die Nerven liegen blank im Sportpark - und es spricht vieles dafür, dass die Spvgg Unterhaching nächste Saison unter anderem gegen den SV Schalding und Wacker Burghausen spielen wird.

− aug