"Haben uns selbst geschlagen": Löwen schon im Winterschlaf – und plötzlich mitten im Abstiegskampf

16.12.2018 | Stand 19.09.2023, 0:48 Uhr

Sichtlich bedient: Löwen-Trainer Daniel Bierofka bei der 1:3-Heimniederlage gegen Carl-Zeiss Jena. −Foto: Oryk Haist

Der größte Gegner waren sich die Münchner Löwen am Ende selbst. Nach eklatanten Abwehrfehlern und mehrerer vergebener Großchancen schlittert der TSV 1860 München in Richtung Abstiegsplätze in der 3. Liga. Das 1:3 (0:1) zuhause gegen Carl-Zeiss Jena war am Ende trotz teils drückender Löwen-Überlegenheit verdient. "Am Ende haben wir uns selbst besiegt", sagte Trainer Daniel Bierofka nach dem Spiel. Und weiter: "Was für Jena gelaufen ist, ist gegen uns gelaufen. Wenn du nach einem Einwurf in der gegnerischen Hälfte das 0:1 kassierst, ist das schon mehr als unglücklich, moderat ausgedrückt."

Gut eine Woche vor Weihnachten verteilt Sechzigs Hintermannschaft schon nach zwei Minuten das erste große Geschenk. Ein Pass der Thüringer in die Tiefe reißt die Viererkette auseinander, Manfred Starke legt quer auf Maximilian Wolfram und der braucht nur noch einzuschieben. Die Löwen zunächst unbeeindruckt, aber ebenso ungenau im Abschluss. Der kriselnde Stürmer Adriano Grimaldi verzieht aus der Drehung (21.) und neun Minuten später freistehend aus zwei Metern. Zwei Minuten später: Die Löwen nur noch zu zehnt – und auch das absolut vermeidbar. Außenverteidiger Herbert Paul setzt, bereits verwarnt, an der Außenlinie zur Grätsche an und kommt zu spät.

Auch nach dem Wechsel bleibt das Offensivspiel der Löwen weiter dürftig. Doch immerhin: Sie geben nicht auf. In der 61. Minute der Ausgleich: Nico Karger schiebt einen flache Hereingabe von rechts ein. Der Gastgeber hat Oberwasser – und schenkt dann das Spiel praktisch her. Nach einer Ecke kommt Julian Günther-Schmidt frei zum Abschluss: 2:1 (73.). Acht Minuten später die Entscheidung, wieder trifft Günther-Schmidt, dieses Mal nach einer schönen Kombination der Jenaer, die im ersten Spiel unter Trainer Lukas Kwasniok gleich siegen.

Das Team von Trainer Daniel Bierofka könnte Weihnachten dagegen im Keller verbringen. Drei Punkte Vorsprung sind es nur noch auf den ersten Abstiegsplatz. Am Samstag (14 Uhr) kommt der 1. FC Kaiserslautern zum letzten Spiel vor der Winterpause.

− aug