"Haben sicher die Qualität": So plant Schalding den großen Coup gegen Türkgücü

12.07.2019 | Stand 19.09.2023, 1:09 Uhr

Große mannschaftliche Geschlossenheit braucht der SV Schalding um Spielertrainer Stefan Köck (3v.r.) am Freitag im Auftaktspiel. −Foto: Lakota

Eigentlich können sie nur gewinnen. Oder anders ausgedrückt: So sehr Außenseiter wie am Freitag (18.30 Uhr) war der SV Schalding schon lange nicht mehr. Türkgücü München, die neue Macht in Bayerns Regionalliga, kreuzt zum Start am Reuthinger Weg auf – und alles andere als ein klarer Sieg der teuer zusammengebastelten Profitruppe wäre eine Überraschung. Finden zumindest nahezu alle neutralen Beobachter.

Und in Schalding? Wie geht man beim Dorfverein mit dem scheinbar übermächtigen Gegner um. Die Antwort: relativ gelassen. "Wir freuen uns, dass wir gleich zum Start ein so attraktives Spiel haben. Es wird sicher eine tolle Kulisse, die Jungs sollen das genießen, mit Spaß Fußball spielen", sagt Sportchef Markus Clemens. Und Spielertrainer Stefan Köck fügt ähnlich unaufgeregt hinzu: "Sicher wartet ein extrem schwerer Gegner. Aber wir haben einen klaren Plan, wie wir die Sache meistern wollen. Und wir haben sicher die Qualität, auch in diesem Spiel etwas zu holen. Von daher: Alles ist möglich."

Wie genau sein Plan aussieht, will der Spielertrainer nicht im Detail verraten. Nur so viel: Es bedarf einer taktisch enorm disziplinierten Leistung, um gegen die individuelle Klasse von Türkgücü bestehen zu können. Soll heißen: Enger Abstand zwischen den Linien, kompromissloses Zweikampfverhalten, viel Laufarbeit und gutes Umschaltspiel. "Wir werden sicher nicht nur hinten drin stehen. Wir wollen mutig sein, wenn wir den Ball haben", kündigt Köck an. Auch Sportchef Clemens ist überzeugt, "dass auch in diesem Spiel der Moment für uns kommen wird – und dann müssen wir zuschlagen".

Entscheidend wird sein, inwieweit Schalding nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung an seine Leistungsgrenze gehen kann. Verletzte Spieler, Wechselgedanken, schwache Testauftritte − all das sei abgehakt, versichert Köck. "Freilich", gibt der Trainer zu, "habe ich mir die Vorbereitung anders vorgestellt. Aber das ist doch immer so. Wann läuft es schon mal optimal? Jammern bringt uns nicht weiter." Mut macht dem Coach vor allem die starke Leistung im letzten Vorbereitungsmatch gegen Zweitligist Regensburg (0:1). Und die Tatsache, dass die sich das Lazarett rechtzeitig gelichtet hat.

Verzichten muss Köck am Freitag neben den verletzten Markus Gallmaier und Kilian Grabolle auf Rene Huber (privat verhindert) und wahrscheinlich Martin Tiefenbrunner, der sich unter der Woche im Training verletzt hat. Ob Fabian Schnabel (Rückenprobleme) fit wird, ist noch offen. Auch hinter Nico Dantscher (Prüfung an der Uni) steht noch ein Fragezeichen. "Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt und werden gegen Türkgücü eine sehr starke Mannschaft auf dem Platz haben", sagt Köck. Dann schickt er hinterher: "Und viel Qualität auf der Bank." Ob es ein Vorteil sei, dass man als krasser Außenseiter ins Spiel geht? "Naja", meint Köck, "wie man hört, stapelt ja auch der Gegner sehr tief." Favorit, Underdog, eigentlich sei dies alles unwichtig, sobald der Schiedsrichter anpfeift. "Dann musst du liefern. Punkt", sagt Köck. Noch mehr als für seinen SV Schalding gilt dies freilich für Türkgücü München ...