Historischer Abend für den FC Bayern
"Habe noch viele Jahre vor mir": Robert Lewandowski als Europas bester Fußballer geehrt – Flick schlägt Klopp

01.10.2020 | Stand 19.09.2023, 1:48 Uhr

Europas Fußballer des Jahres: Robert Lewandowski ist mit 32 Jahren praktisch am Gipfel im Fußball. −Foto: Harold Cunningham/UEFA/dpa

Und noch ein Titel für Robert Lewandowski (32). Der Triple-Gewinner vom FC Bayern ist am Donnerstagabend in Genf (Schweiz) als bester Fußballer des Kontinents geehrt worden. Hansi Flick (55) schlägt Jürgen Klopp und wird zum besten Trainer gekürt. Die Bayern räumten also auch bei den individuellen Ehrungen ab, fünf von sechs Auszeichnungen gingen an Angestellte des deutschen Rekordmeisters.

Im Smoking mit schwarzer Fliege und mit einem stolzen Lächeln stand Robert Lewandowski mit der silbernen Trophäe für den besten Fußballer Europas im Rampenlicht. Der 32 Jahre alte Ausnahmestürmer von Bayern München nahm nach einer überragenden Saison aus den Händen des UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin die nächste große Auszeichnung in Empfang. Zum ganz großen Glück fehlt "LewanGOALski" nun nur noch die Wahl zum Weltfußballer.

"Es ist überragend, einfach super. Ich bin so stolz. Es ist eine großartige Zeit für mich. Auch wenn ich es liebe, Tore zu schießen, ist für mich das Wichtigste, meinem Team zu helfen", sagte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft überglücklich. Der Toptorjäger entschied die Wahl der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vor seinem Münchner Teamkollegen Manuel Neuer und Kevin De Bruyne von Manchester City für sich.

Überhaupt war "Quintuple"-Sieger Bayern München auch bei den Ehrungen der UEFA am Rande der Champions-League-Auslosung der große Abräumer, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sprach stolz von einem "historischen Abend für den FC Bayern": Hansi Flick wurde als Europas Trainer des Jahres ausgezeichnet. "Es ist eine große Ehre. Die Saison war sensationell. Für uns alle ist ein Riesentraum in Erfüllung gegangen. Wir haben es richtig gut gemacht", sagte Flick. Der 55-Jährige habe mit seinem Trainerteam "in Rekordzeit und unter erschwerten Bedingungen eine makellose, spektakuläre Arbeit", lobte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Das sei "die Anerkennung, die er verdient".

"Wir haben eine besondere Mannschaft"

Neuer wurde zudem zum besten Torwart der Königsklasse, Joshua Kimmich zum besten Abwehrspieler und Lewandowski logischerweise auch noch zum besten Angreifer der Saison gekürt. "Wir haben eine besondere Mannschaft und einen besonderen Spirit", betonte Neuer. Der FC Bayern erlebe gerade, so Rummenigge, "außergewöhnliche Zeiten, die ihresgleichen suchen". Stürmerstar Lewandowski war in der Triple-Saison der Bayern in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League erfolgreichster Torjäger und ist bereits Deutschlands Fußballer des Jahres. In 47 Pflichtspielen erzielte er 55 Treffer.

"Er hat Maßstäbe gesetzt", betonte Flick. "Er zählt zu den wichtigsten Spielern der Vereinsgeschichte", ergänzte Präsident Herbert Hainer. Lewandowski folgt auf Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk (Niederlande), der die Trophäe im Vorjahr gewonnen hatte. Flick sieht "aktuell keinen Spieler, der es mehr verdient hätte, auch zum Weltfußballer gewählt zu werden". Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt ebenfalls Lobbyarbeit für "Adonis" Lewandowski betrieben. "Robert hat die Saison seines Lebens gespielt", sagte er. Für DFL-Chef Christian Seifert ist Lewandowski "längst ein Gesicht der Bundesliga" und "einer der besten Spieler in ihrer Geschichte".

Er fühle sich besser als mit 26, sagte Lewandowski zuletzt dem kicker. Kann er dann sogar noch zehn Jahre spielen? "Zehn Jahre? Vielleicht acht." Der aktuelle Vertrag bis 2023 sei auf jeden Fall "nicht mein letzter. Ich will noch länger spielen. Und ich will noch mehr erreichen, meine Kollegen in München denken genauso", betonte der 32-Jährige. Ein Karriereende bei den Bayern sei dabei "eine Option, klar", so Lewandowski: "Aber ich habe noch so viele Jahre vor mir, ich denke nicht an das Ende meiner Karriere."

Die persönlichen Auszeichnungen der UEFA im Überblick:
Trainer des Jahres: Hansi Flick (55, FC Bayern).
Spieler des Jahres: Robert Lewandowski (32, FC FC Bayern).
Bester Torwart: Manuel Neuer (34, FC Bayern München).
Bester Verteidiger: Joshua Kimmich (25, FC Bayern).
Bester Mittelfeldspieler: Kevin De Bruyne (29, Manchester City).
Bester Stürmer: Lewandowski.

− red/sid/dpa