Für Hansi Flick stellt sich die Bundestrainer-Frage nicht – Müller lässt Tür für DFB-Rückkehr offen

22.11.2020 | Stand 19.09.2023, 1:52 Uhr

Früher Assistent, nun als Nachfolger gehandelt: Hansi Flick (rechts) und Bundestrainer Joachim Löw bei einem WM-Qualifikationsspiel 2013. −Foto: dpa/Archiv

Bayern-Trainer Hansi Flick verschwendet "keine Gedanken" an den Job des Bundestrainers. "Ich stehe hier unter Vertrag, habe eine tolle Mannschaft und arbeite für einen tollen Verein. Derzeit stimmt vieles", sagte der 55-Jährige der "Welt am Sonntag".

Im Zuge der Krise der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war immer auch Flick als möglicher Nachfolger von Joachim Löw ins Gespräch gebracht worden. Beim WM-Triumph 2014 war Flick Löws Assistent. "Jogi hat für die Nationalmannschaft hervorragende Arbeit geleistet und dabei auch immer die Bedürfnisse der Vereine berücksichtigt", sagte Flick angesprochen auf das 0:6 der DFB-Auswahl am vergangenen Dienstag in Spanien. "Dass nach dem Ergebnis Kritik aufkommt, ist nachvollziehbar, ändert aber nichts an meiner Einschätzung, dass die DFB-Elf mit einer entsprechenden Vorbereitung bei der EM im nächsten Jahr eine gute Rolle spielen wird. Die Frage nach mir stellt sich für mich dabei nicht."



Auch Löws Festhalten am Verzicht auf die Ex-Weltmeister Thomas Müller, Jérôme Boateng (beide FC Bayern) und Mats Hummels (Borussia Dortmund) kann Flick nachvollziehen. "Jogi hat sich dafür entschieden, und ich verstehe absolut, dass er an seiner Entscheidung festhält. Das ist legitim", sagte der Münchner Triple-Coach. "Es geht auch darum, die jungen Spieler zu entwickeln. Es kommen große Talente nach. Der Weg ist in Ordnung. Ich freue mich, dass Jérôme und Thomas für den FC Bayern absolute Topleistungen bringen." Müller scheint dennoch offen für eine Rückkehr in die DFB-Elf. "Keiner von uns ist zurückgetreten", sagte der Weltmeister von 2014 nach dem 1:1 seines FC Bayern gegen Werder Bremen am Samstag bei Sky. Er sei aber "nicht der Meinung, dass wir über Spieler diskutieren sollten". Nach der 0:6-Niederlage der DFB-Auswahl am vergangenen Dienstag in Spanien "sollten wir über andere Dinge diskutieren". Sein "Hauptfokus" liege zudem "auf dem Verein".

"Man leidet natürlich mit seinen Mitspielern"

Müller war wie sein Münchner Teamkollege Jérôme Boateng und der Dortmunder Mats Hummels im März 2019 von Bundestrainer Joachim Löw aussortiert worden. Der 60-Jährige begründet die Entscheidung mit dem personellen Umbruch, bislang ist er von seinem Kurs nicht abgewichen. Von verschiedenen Seiten wurde die Rückkehr von zumindest Teilen des Trios aber immer wieder gefordert - nicht zuletzt nach dem Spanien-Spiel von etlichen Experten.

Müller äußerte am Samstag: "Man leidet natürlich mit seinen Mitspielern im Verein und den früheren Nationalmannschaftskollegen sowie den Zuschauern mit." Die Fans sehnten "sich danach, dass es wieder gut läuft", sagte der 31-Jährige. "Zurzeit ist sehr viel Negativität um das Thema herum, das tut einem schon weh."

− dpa