FC Bayern und der neue Nachwuchs-Chef: Heiko Vogel wohl kaltgestellt – Kommt jetzt Sauer?

14.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:50 Uhr

Heiko Vogel wird nach einem Medienbericht nicht Leiter im neuen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Münchner. − Foto: Mike Sigl

Wer hat beim FC Bayern künftig das Sagen, wenn es um die Nachwuchsarbeit geht? Diese Frage wird gerade heiß diskutiert. Lange sah es so aus, als würde Heiko Vogel, Trainer der Regionalliga-Mannschaft, die sportliche Leitung im neuen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Münchner übernehmen. Aber nun verfolgen die Bayern offenbar andere Pläne, der 41-Jährige ist laut einem Bericht des Fachmagazins "kicker" kein Kandidat mehr – es wäre ein herber Dämpfer für Vogel, der derzeit als sportlicher Leiter für die Bereiche Amateure, U19, U17 und U16 verantwortlich ist. Neuer starker Mann im Nachwuchs des Rekordmeisters soll der ehemalige Salzburger Jochen Sauer werden.

"In der vergangenen Woche wurden die Gespräche vertieft, in dieser soll die Entscheidung fallen, ob Jochen Sauer (44) in diesem Sommer die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums beim FC Bayern übernehmen wird – und zwar im administrativen Bereich. Dazu wird ein Sportlicher Leiter kommen, der nicht Heiko Vogel heißen wird. Der Trainer des FC Bayern II und Sportliche Leiter des ‚junior team‘ fiel mittlerweile aus der Wertung", heißt es in einem aktuellen Bericht des "kickers".

Lange schien Vogel Favorit auf den Posten des sportlichen Leiters im neuen Nachwuchsleistungszentrum an der Ingolstädter Straße zu sein. Noch Ende Januar hatte der "kicker" – ebenso wie "sport1" – berichtet, die Bayern-Bosse würden den Coach der kleinen Bayern favorisieren. Gegenüber dem Münchner Merkur wollte Vogel Anfang Februar die Gerüchte um seine Person weder kommentieren, noch dementieren. Jetzt gab’s offenbar die Wende. Der Regionalliga-Coach soll raus sein – welche Rolle er künftig in der Nachwuchsarbeit spielen wird, ist offen.

Ebenso die Frage, wer neben Jochen Sauer die Führung im sportlichen Bereich übernimmt. Die Bayern brauchen ja auch für die Profi-Abteilung einen sportlichen Leiter oder Sportdirektor. Gut möglich, dass die eine Personalie eng mit der anderen verzahnt ist. Der Sammer-Nachfolger, der nach der Absage von Philipp Lahm weiter gesucht wird, dürfte sicher ein gewaltiges Wörtchen mitreden bei der Wahl für die sportliche Leitung im NLZ.

Als Kandidat wurde bereits der ehemaligen Löwen-Macher Ernst Tanner gehandelt. Der 50-Jährige räumte zwar ein, schon einmal Kontakt mit dem FC Bayern gehabt zu haben, bremste aber die Gerüchte im Gespräch mit der "tz" aus. Tanner hat bis Saisonende einen Vertrag bei RB Salzburg.

Dort arbeitete bis Ende Januar auch Jochen Sauer – und zwar als Geschäftsführer. Zuvor war der Jurist von 2001 bis 2009 als Assistent der Geschäftsleitung bei Hertha BSC Berlin tätig. Auch für den VfL Wolfsburg hat Sauer bereits gearbeitet. Laut "kicker" genießt der 44-Jährige in der Branche einen ausgezeichneten Ruf und soll auch in die Verpflichtungen der jetzigen Leipziger Toptalente Keita und Upamecano involviert gewesen sein.

Vom neuen NLZ erwarten sich die Bayern einen deutlichen Schub in Sachen Talenförderung. Uli Hoeneß hat die Nachwuchsarbeit der Bayern kurz nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten als "Schwachstelle des Vereins" ausgemacht – und das Projekt Leistungszentrum zugleich mit einer Forderung verknüpft. "Wenn man so ein tolles Ding hat, dann muss man demnächst auch alle drei Jahre einen Spieler für die erste Mannschaft rauskriegen und dazu müssen wir alle miteinander besser arbeiten. Wir müssen uns daran messen lassen, wie die Situation in fünf Jahren ist."

− red