FC Bayern: Spiel gewonnen, Thiago verloren – und Robben spricht über seine Zukunft

23.11.2017 | Stand 19.09.2023, 0:14 Uhr

Bayerns Thiago (Mitte) muss verletzt den Platz verlassen. Links neben ihm geht Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. − Foto: Marius Becker/dpa

In Jubellaune waren die Bayern nach Sieg Nummer neun unter "Allesgewinner" Jupp Heynckes (72) nicht. Schwach gespielt, dazu ein drohender langer Ausfall von Edeltechniker Thiago (26) und eine vermutlich leichtere Verletzung von Flügelflitzer Arjen Robben.

Apropos Robben: Der 33-Jährige spricht im "kicker"-Interview über seine Zukunft beim deutschen Rekordmeister: "Es kann nach dieser Saison Schluss sein, es kann nochmal was Neues kommen oder aber ich spiele noch drei Jahre bei Bayern", sagte der Niederländer, dessen Vertrag im Sommer 2018 ausläuft. Bislang gab es zwischen Spieler und Verein keine Gespräche. Zuletzt hatte sich Trainer Jupp Heynckes für eine Vertragsverlängerung des Offensivspielers, der seit 2009 für den FCB aufläuft, stark gemacht. Am Mittwochabend musste Robben verletzt ausgewechselt werden. Direkt nach dem Spiel gab es leichte Entwarnung, so wird keine schlimme Blessur am Oberschenkel befürchtet. Anders als bei Thiago. Der spanische Fußball-Nationalspieler Thiago erlitt eine schwere Muskelverletzung. "Er fällt sicher länger aus, wahrscheinlich mehrere Monate", teilte Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit.

Das knappe 2:1 (0:0) im Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht war "kein Ruhmesblatt", wie Erfolgscoach Heynckes resümierte. "Wir haben gerade eine kleine Lücke im Kader durch ein paar Verletzte", bemerkte Nationalspieler Mats Hummels zur misslichen Situation vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstag bei Borussia Mönchengladbach. Jérôme Boateng berichtete von einem energischen Weckruf von Heynckes in der Halbzeitpause. "Er ist zurecht laut geworden", erklärte der Abwehrspieler, der vom "schlechtesten Spiel seit langem" sprach. Es war allein Torhüter Sven Ulreich zu verdanken, dass es zur Pause 0:0 stand.

Torjäger Robert Lewandowski und Corentin Tolisso sorgten bei einem Gegentor von Sofiane Hanni zum 1:1 aber doch noch für den vierten Sieg im fünften Gruppenspiel. Damit erhielten sich die Bayern in der Königsklasse die Mini-Chance auf Platz eins, auch wenn dafür in zwei Wochen gegen Paris St. Germain etwas Großes passieren müsste. Wegen des direkten Vergleiches bei Punktgleichheit müsste nach dem 0:3 im Hinspiel ein Sieg mit mindestens vier Toren Differenz gelingen.

Während Heynckes dieses Ziel als "vermessen" bezeichnete, versprühte Mats Hummels in Belgien die pure Vorfreude auf die große Aufgabe gegen das Multi-Millionen-Ensemble um den brasilianischen Weltstar Neymar, das am Mittwochabend Celtic Glasgow mit 7:1 abfertigte. "Wir haben da ein Spiel, in dem wir nichts verlieren können. Das gibt es als Bayern München ganz selten. Das genießen wir auf jeden Fall", verkündete Hummels nach einem Spiel, das nicht zum Träumen animierte.

− dpa