Trainer und Sportchef beim Kreisliga-Club
Ex-Burghauser Florian Hahn rockt Wacker München – Er liebäugelt mit einer Rückkehr in den Profibereich

13.11.2020 | Stand 18.09.2023, 7:07 Uhr

Ist jetzt wieder ein Wackerianer: Florian Hahn (links), hier mit dem Vereinsvorsitzenden Florian Bamminger. −Foto: FC Wacker München

Der früher in vielen Positionen beim SV Wacker Burghausen tätige Florian Hahn darf sich über neue sportliche Aufgaben freuen: Der 40-Jährige übernimmt beim Münchner Traditionsverein FC Wacker sowohl den Trainerposten der "Ersten" als auch die Verantwortung für den gesamten sportlichen Bereich.

Sein Vorgänger als Trainer war Adis Letica, der den Kreisligisten nach einer schwierigen Phase wieder in die Spur brachte, ehe man dennoch die Zusammenarbeit beendete. Aktuell liegen die Blausterne auf dem fünften Rang der Münchner Kreisliga 2 – "leider ohne echte Aufstiegschancen, weil wir acht Punkte Rückstand auf die Bezirksliga-Relegation haben", wie Hahn bedauert. Sein Vertrag läuft übrigens vorerst nur bis 30. Juni 2021, da er darüber hinaus in seinem Hauptjob als Geschäftsführer einer Papierwarenfabrik nicht zwingend in München bleiben wird.

Gleich zwei Funktionen in einem Verein – das ist für Florian Hahn nichts Neues sondern schon Routine. Einige Beispiele gefällig: An der Salzach hatte er zu Beginn des 21. Jahrhunderts als Zweitliga-Kaderspieler, Kicker der "Zweiten" (Bayernliga) und Assistent des Sportdirektors sogar mal drei Aufgabengebiete gleichzeitig zu beackern. Später, zu Burghauser Drittliga-Zeiten, war er als Geschäftsführer und Sportdirektor in Personalunion unter anderem Chef der bekannten Trainer Jürgen Press, Mario Basler, Georgi Donkov und Reinhard Stumpf. In drei Landesliga-Saisonen war er nicht nur Spieler des TSV Großhadern, sondern auch noch dessen U17-Cheftrainer sowie Co- und Cheftrainer der "Ersten".

Doch damit noch lange nicht genug: Hahn kann auch auf Erfahrungen als U14-Co-Trainer und U15-Cheftrainer des FC Bayern München sowie auf Stationen in Österreich (HCS SAK Salzburg, SV Grödig) verweisen. Bis zuletzt spielte er in starken AH-Mannschaften, unter anderem beim FC Bayern und FC Ismaning.

Was seine Zeit als Sportlicher Leiter in Ismaning (Bayernliga) – seine letzte nennenswerte Station bis Sommer 2019 – betrifft, redet Hahn jedoch Klartext: "Das war für mich derart abschreckend, dass ich unbedingt wieder in den Profibereich wechseln möchte. Hoffentlich tun sich da wieder Möglichkeiten auf." Beim FCI sei keine klare Linie vorgegeben gewesen, die Unstimmigkeiten mit der Führungsetage hätten teils haarsträubenden Charakter gehabt.

So hatte er vom Amateurfußball zunächst mal die Schnauze voll – "doch Wacker München war eben hartnäckig, und auch die Lust auf Fußball ist jetzt wieder da", nennt Hahn die Beweggründe, weshalb er den Blausternen seine Zusage gab. Auf deren Facebook-Seite wird die Verpflichtung des gebürtigen Eggenfeldners, die vom ambitionierten Vereinsvorsitzenden Florian Bamminger in trockene Tücher gebracht wurde, wie folgt beschrieben: "Dem Vorstand ist es in sehr guten Gesprächen gelungen, Florian Hahn vom FC Wacker München und seinen zukünftigen Zielen zu überzeugen, so dass er sich letztendlich trotz anderer guter Angebote für uns entschieden hat."

Mit dem Aufstieg wird’s in der langatmigen Saison 2019/20 wohl nichts mehr für den Heimatverein von Didi Hamann (Champions-League-Sieger 2005 mit dem FC Liverpool), denn die Wacker-Truppe müsste in nur acht Frühjahrs-Begegnungen zwei oder drei Tabellenplätze (beziehungsweise acht Punkte) gutmachen um in die Relegation einzuziehen. Daran, dass sein Ex-Verein TSV Großhadern (Tabellenführer mit acht Zählern Vorsprung) den Direktaufstieg schafft, zweifelt ohnehin niemand mehr.

An der mangelnden Erfahrung von Hahn soll’s nicht liegen, falls es mit den Landeshauptstädtern nicht aufwärts gehen sollte. Denn: Hahn, dessen Profitraum als Spieler auch durch mehrere schwere Verletzungen zunichte gemacht wurde, hat in seiner Vita alle Ligen von der 3. Liga bis zur Kreisklasse stehen – entweder als Spieler, Funktionär oder Trainer.
Mehr über Florian Hahn lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Freitag, 13. November 2020 – unter anderem im Burghauser Anzeiger, Alt-Neuöttinger Anzeiger, Freilassinger Anzeiger, Reichenhaller Tagblatt und Trostberger Tagblatt.