Nach Coup gegen Schalke
Eine magische Nacht, euphorische Fans: 1860 hofft auf Pokal-Power in der Liga

28.10.2021 | Stand 19.09.2023, 2:21 Uhr

Feiern mit den Fans: Löwen-Kapitän Sascha Mölders feuert seine Mannen an. −Foto: Imago Images

Der gefeierte Torschütze Stefan Lex machte noch eifrig Selfies mit glücklichen Fans. Auch Torwart-Hexer Marco Hiller genoss als zweiter Matchwinner des TSV 1860 München noch lange nach dem Schlusspfiff die grandiose Stimmung im Grünwalder Stadion. "Das war geil, wir genießen es", schwärmte Kapitän Sascha Mölders.

Während die Löwen-Anhänger unter den 15 000 Zuschauern nach dem Pokalcoup gegen den FC Schalke 04 bereits inbrünstig vom Finaltrip nach Berlin sangen, mochte etwa Lex nach dem grandios erkämpften und auch erspielten 1:0 (1:0) am Dienstagabend nicht weit in die Zukunft schauen. Nicht mal über Wunschgegner für das Achtelfinale mochte der 31-Jährige großartig nachdenken. Lieber sagte Lex: "Es wird Zeit, dass wir das auch mal wieder in der Liga zeigen." Und mit dem Blick auf den nächsten Pokal-Spieltag am 18./19. Januar 2022 ergänzte er: "Ich wünsche mir, dass wir bis dahin ganz viele Punkte holen."

Vielleicht war die "magische Nacht", von der Trainer Michael Köllner schwärmte, die erhoffte Initialzündung, um auch im harten Alltag der 3. Liga doch noch mal von Platz 16 nach oben durchzustarten. Welches Leistungsvermögen im "Löwen"-Team steckt, bewies es gegen Schalke. Hinzu kam die extrem antreibende Kraft der lautstarken Fans. "Wir haben gesehen, dass etwas möglich ist mit vollem Haus", sagte Lex.

Köllner labte sich an einem endlich mal "stabilen Spiel meiner Mannschaft", die sehr aggressiv und sehr mutig agierte: "Viele sind über sich hinausgewachsen."

Allen voran Lex und Hiller. Lex schoss in der 5. Minute das Tor. Er traf auch noch die Latte. Und er erzwang die Rote Karte für Schalkes Malick Thiaw kurz nach der Pause. "Wichtig war sein Tempo und seine Art, wie er Fußball spielt", lobte Köllner den Angreifer: "Er zeigt seit Wochen, dass es bergauf geht. Und ich hoffe, dass es noch nicht das Ende der Bergauf-Entwicklung ist."

Wie schon beim Erstrundenerfolg gegen den Zweitligisten Darmstadt 98 wurde aber Hiller als "Man of the Match" ausgezeichnet. Der Torwart hielt grandios. "Er ist wie gemacht für solche Spiele", bemerkte Teamkollege Marius Willsch. "Endlich haben wir mal zu Null gespielt", betonte Hiller: "Wir waren mindestens auf Augenhöhe mit Schalke."

Also auf Zweitliga-Niveau. Dahin woll(t)en die Löwen, die für den Pokal-Coup eine halbe Million Euro kassierten, eigentlich zurück. Schon am Samstag geht es in der 3. Liga weiter gegen den SC Freiburg – und zwar die zweite Mannschaft des Erstligisten.

Aus der Außenseiterrolle können die Löwen dann nicht attackieren. Köllner formulierte für den Tag vor der Pokalauslosung erstmals seinen Liga-Wunsch: "Es geht jetzt darum, dass wir endlich einen Dreier holen, um auch in der Liga wieder den richtigen Kurs zu erwischen."

− dpa