"Die Qualität ist da": Wie Bezirksligist Türk Gücü Straubing nach dem Horror-Start aus dem Keller kommen will

06.08.2019 | Stand 19.09.2023, 1:12 Uhr
Jonas Kraus

Wuchtiger Schuss: Türk Gücü-Stürmer Gabriel Petrea (links) war an der Hälfte aller bislang erzielten Straubinger Tore beteiligt – eins bereitete er vor, das andere machte er selbst. Noch ist der Verein nicht angekommen im neuen Umfeld Bezirksliga Ost, man ist Letzter. −Foto: Sigl

Noch verfällt bei Türk Gücü Straubing niemand in Panik. Trotz eines absoluten Horror-Starts in die neue Saison der Bezirksliga Ost mit null Punkten aus vier Spielen glaubt Trainer Murat Demür weiter an seine Mannschaft. "Wir haben eigentlich viel mehr Qualität", versichert er, nur könne sein Team diese zurzeit nicht abrufen. Aber klar: Schön langsam muss die Trendwende her, vor allem die 19 Gegentreffer (bei vier eigenen Toren) bereiten dem Trainer Kopfzerbrechen. Noch aber ist Demür optimistisch, dass seine Mannschaft bald den ersten Sieg einfährt, vor allem deshalb, weil sich die enorm angespannte Personalsituation nach und nach entspannt.

"Wir hatten viele Verletzte und vor allem zahlreiche Urlauber", sagt Demür. Eine ordentliche Vorbereitung war so nicht möglich, das macht sich nun auch in der neuen Saison bemerkbar. Straubing wirkt noch nicht eingespielt, außerdem seien vor allem im körperlichen Bereich die Defizite noch gravierend. Das erkläre für Demür auch die vier Platzverweise, die sich TG Straubing bereits eingehandelt hat. "So ist das halt. Wenn man nicht ganz fit ist, kommt man tendenziell eher zu spät."

Dennoch: Trotz vier Pleiten in vier Spielen war zuletzt eine positive Tendenz zu erkennen. Nach der demütigenden 0:10-Pleite zum Auftakt in Ruhmannsfelden steigerte sich TG zuletzt merkbar. Am zweiten Spieltag ging man gegen Freyung zwar mit 1:2 als Verlierer vom Platz, "das Spiel hätten wir aber gewinnen müssen", sagt Demür. Auch beim 2:4 in Künzing und der 1:3-Pleite gegen Salzweg vom Sonntag sei man nicht chancenlos gewesen. "Aber noch fehlt einfach ein gutes Stück zur Bestform."

Diese will Demür mit seiner Mannschaft nun schnellstmöglich erreichen, dabei setzt der Trainer auf viele Gespräche mit seinen Spielern. "Wir reden viel zusammen und haben klar ausgemacht, dass wir uns gemeinsam wieder rauskämpfen."

Dass diese Saison für seine Straubinger alles andere als einfach werden würde, ahnte Demür schon vor Saisonstart. Einige Trainer nämlich hatten Türk Gücü als Geheimfavorit auf dem Zettel, nachdem die Mannschaft in der als spielerisch stärker geltenden Bezirksliga West im vergangenen Jahr einen beachtlichen siebten Platz belegte. Demür widersprach bereits damals: "Die Ost-Staffel ist nicht schwächer als die Bezirksliga West." Es werde lediglich ein anderer Fußball gespielt, tendenziell etwas körperbetonter. "Diese Umstellung dauert noch an."

Mittlerweile sind zahlreiche Spieler wieder von ihren Verletzungen oder Auslandsaufenthalten zurückgekehrt, auch die jungen Neuzugänge akklimatisierten sich immer besser, sagt Demür. Vor allem auf Mittelfeld-Ass Papa Kone (26), der gegen Salzweg eine Halbzeit mitgewirkt hat, ruhen in Straubing große Hoffnungen.

Die kommende Auswärtspartie in Hutthurm werde personell nochmal schwierig, danach steht Demür aber voraussichtlich wieder der volle Kader zur Verfügung. "Dann wird es wieder leichter", prognostiziert Demür, "vielleicht können wir dann auch eine kleine Siegesserie starten. Die Qualität dazu ist da."