Die Löwen und die leidigen Fehler, aber: Kein Anlass zu einer Grundsatzdebatte – Ismaik will bald aufsteigen

19.09.2016 | Stand 18.09.2023, 23:42 Uhr

Unnötige Niederlage beklagt: Löwen-Coach Kosta Runjaic beim Spiel gegen Union Berlin. Wenn die Tore nicht fallen, nutzt der beste Weg nichts. − Foto: dpa

Hasan Ismaik sah nur das erfolglose Ende der wilden Löwen-Aufholjagd. Der aus London angereiste Investor erreichte die Münchner Fußball-Arena nach einem verspäteten Flug erst, als das ärgerliche Endergebnis von 1:2 (1:2) gegen Union Berlin schon feststand. Und damit die Erkenntnis, dass die Verwandlung seiner Sechziger vom Abstiegsaspiranten zum Aufstiegskandidaten in der 2. Fußball-Bundesliga nicht über Nacht gelingen wird. "Ich habe gesagt, dass nichts ein Selbstläufer wird und wir jetzt nicht alles gewinnen werden", sagte Sportchef Thomas Eichin nach dem Dämpfer.

Ismaik hatte vor einer seiner seltenen Stippvisiten im Stadion das Ziel ausgerufen, "spätestens in den nächsten beiden Jahren" die langersehnte Rückkehr in die Bundesliga realisieren zu wollen. Wenn der Geschäftsmann aus Abu Dhabi am Freitagabend pünktlich auf seinem Tribünenplatz eingetroffen wäre, hätte er live miterleben können, wie die Löwen ihren Höhenflug selbst im Ansatz stoppten. Den Gegentoren von Steven Skrzybski (5. Minute) und Kenny Prince Redondo (40.) gingen grobe Abwehrfehler voraus. "Saudumm" nannte sie Eichin.

"Wir haben nicht gegen Union verloren, sondern gegen uns selbst", urteilte Michael Liendl. Der Spielmacher hatte per Handelfmeter das 1:1 erzielt (25.). In fast 40 Minuten Überzahl nach einer zu Unrecht verhängten Gelb-Roten Karte für den Berliner Fabian Schönheim (53.) scheiterte 1860 bei allem Engagement, den Ausgleich zu erzielen. "Es muss auch mal einer reinflutschen", kritisierte Eichin, während der wie seine Kollegen im Abschluss glücklose Stürmer Sascha Mölders von der Grausamkeit des Fußballs sprach. "Der Ball wollte einfach nicht rein." In der Tabelle verpasste 1860 den Sprung nach oben.

"Wir haben unnötig verloren", klagte Kosta Runjaic. Der Trainer sprach von einer "Lernphase für uns". Die runderneuerte Mannschaft hat zwar Potenzial, aber sie besitzt noch keine Konstanz und bestraft sich zudem mit individuellen Schwächen. "Das wirft uns nicht um", verkündete Mölders trotzig. Der Blick ging schon am Wochenende nach vorne Richtung Hamburg. "Es ist ein guter Weg, den wir eingeschlagen haben", erklärte Mölders. Im Auswärtsspiel am Donnerstag beim FC St. Pauli wird die weitere Richtung dieses Weges bestimmt.

− dpa