Statt Triumph wieder nur Desaster
"Der schlechteste Ronaldo aller Zeiten": Juve raus, der Superstar als Angsthase am Pranger

10.03.2021 | Stand 19.09.2023, 2:00 Uhr

Der Albtraum geht weiter: Cristiano Ronaldo scheitert mit Juventus Turin wieder mal vorzeitig in der Champions League. −Foto: Federico Tardito / Imago Images

Auch im dritten Jahr mit Cristiano Ronaldo hat sich Juventus Turin früh in der Champions League verabschiedet. Nach dem Aus gegen den FC Porto steht der Superstar schwer in der Kritik, beim entscheidenden Gegentor in der Verlängerung sah er gar nicht gut aus.

Cristiano Ronaldo kneift die Augen fest zusammen und dreht sich in der Mauer weg. Der Schuss rauscht zwischen seinen Beinen hindurch ins Tor, nur Minuten nach dem Freistoß ist Juventus Turin in der Champions League draußen. Mal wieder viel zu früh, und nicht zuletzt wegen seines ängstlichen Superstars. Auch im dritten Jahr mit dem fünfmaligen Weltfußballer ist für die Alte Dame Schluss, bevor es richtig ernst wird. Das 3:2 (2:1, 0:1) nach Verlängerung gegen den FC Porto war nicht genug, durch das 1:2 in Ronaldos Heimat Portugal flog Italiens Serienmeister wegen der Auswärtstorregel im Achtelfinale raus – trotz fast 70-minütiger Überzahl.

Die Sky-Moderatoren hatten am Dienstag viel Spaß mit Ronaldo – spekulierten über seine Zukunftspläne



"Ein weiteres Desaster", schrieb die Gazzetta dello Sport, "trotz einer Investition von 348 Millionen Euro. Gegen Porto kommt der schlechteste Ronaldo aller Zeiten zum Einsatz." Für den Corriere dello Sport wurde "Juve von Ronaldo verraten. Der Albtraum wird wieder wahr. Die Champions League ist für die Turiner verhext." Die Gazzetta stellte Ronaldo sogar "unter Anklage. Was für ein Loch beim 2:2", titelte die Zeitung zur spielentscheidenden Szene. Sergio Oliveira hatte den Freistoß durch die löchrige Mauer gezirkelt (115.), das Siegtor von Adrien Rabiot (117.) half nichts mehr.

"Wer in der Mauer steht, darf keine Angst haben"

Der Spieler, der den Unterschied machen soll, machte den Unterschied, aber hinten. Bei der Klublegende Fabio Capello kam Ronaldo deshalb ganz schlecht weg. "Wer in der Mauer steht, darf keine Angst haben, getroffen zu werden", sagte der 74-Jährige, mit Juve als Profi und Trainer fünfmal Meister: "Ein unverzeihlicher Fehler, für den es keine Entschuldigung gibt." Mit dem sündhaft teuren Portugiesen wollte Juventus wieder richtig in Europa angreifen. Denn der bislang letzte Champions-League-Sieg liegt 25 Jahre zurück. Doch die Bilanz mit dem 36-Jährigen ist ernüchternd: 2019 Aus im Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam, 2020 Aus im Achtelfinale gegen Olympique Lyon und jetzt das Aus gegen Porto. Immer scheiterte Turin als Favorit. In der Liga liegen die Bianconeri (mit einem Spiel weniger) schon zehn Punkte hinter Spitzenreiter Inter Mailand, der zehnte Titel in Serie ist ziemlich unwahrscheinlich. Schwere Zeiten für Andrea Pirlo – und für Cristiano Ronaldo.

− sid