Zwiesler mit "Heimspiel" am Reuthinger Weg
"Das sind immer zähe Spiele": Haching-Bomber Hain vor Schalding-Kracher im Interview

31.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:16 Uhr

Persönlich läuft’s: Stephan Hain war in neun Saisonspielen schon an acht Hachinger Toren (fünf Treffer, drei Vorlagen) beteiligt. −Foto: Leifer/imago

Am heutigen Dienstag (18 Uhr) gastiert Drittliga-Absteiger Spvgg Unterhaching beim SV Schalding zum Regionalliga-Duell. Vor dem Kracher haben wir mit dem Zwiesler Stürmer im Haching-Dress Stephan Hain (32) gesprochen.



Herr Hain, mit Unterhaching gastieren Sie heute in Schalding. Fühlt sich das ein bisschen wie Heimkommen für Sie an?
Stephan Hain: Naja, ein Stück weit ist Schalding ja doch weg von Zwiesel. Aber klar, so nahe dran an der Heimat zu spielen, ist etwas Besonderes. Ich freue mich drauf.

Und die Familie wird sicher zum Zuschauen kommen.
Hain: Tatsächlich nicht, leider. Unter Woche ist das schwierig mit der Arbeit zu verbinden. Wir spielen ja auch schon um 18 Uhr, das macht’s nicht einfacher.

Was verbinden Sie mit Schalding?
Hain: Aus meiner Jugendzeit bei Ruhmannsfelden habe ich gar keine Erinnerungen. Ich glaube, wir haben nie am Reuthinger Weg gespielt. Aber mit Haching habe ich ja vor fünf Jahren auch schon Regionalliga gespielt, da waren wir auch in Schalding zu Gast. Wir haben uns extrem schwer getan – sowohl in Schalding (1:0, Anm. d. Red.) als auch daheim (0:0). Das sind immer zähe Spiele.

Stellen Sie sich auf ein solches auch heute ein?
Hain: Ja, sie werden alles versuchen, uns nicht ins Spiel kommen zu lassen und alles reinwerfen.

Nun ist die Saison bei Haching ja auch nicht unbedingt gut angelaufen. Als Absteiger hinken Sie derzeit auf Platz sechs den öffentlichen Erwartungen hinterher.
Hain: Man muss aber auch berücksichtigen, dass wir einen ziemlichen Umbruch hatten. Wir haben einen neuen Trainer mit neuer Philosophie, dazu viele junge Spieler. Wir müssen uns erst noch zusammenfinden und festigen. Daran müssen wir arbeiten.

Für Sie läuft’s: Fünf Tore, drei Vorlagen in neun Spielen. Ist Ihre Rolle als einer der wenigen Routiniers noch wichtiger geworden?
Hain: Ich bin grundsätzlich nicht der Typ Lautsprecher, der sich verbal in den Vordergrund schiebt. Ich will mit Leistung auf dem Platz sprechen. Dass ich eine andere Rolle einnehmen würde, sehe ich nicht.

Nach dem Abstieg hat Trainer Arie van Lent den Verein verlassen, mit Sandro Wagner hat ein anderer ehemaliger Bundesliga-Stürmer übernommen. Das sind Sie ja auch. Er ist 33, sie 32 Jahre alt. Was kann Ihnen Wagner denn überhaupt beibringen?
Hain: Grundsätzlich ist die Kommunikation schon eine andere, wenn man im gleichen Alter ist und auf der gleichen Position spielt bzw. gespielt hat. Aber natürlich kann ich noch etwas von ihm lernen, er hat auf höchstem Niveau gespielt. Gerade durch seine Art und Weise kann ich viel mitnehmen: So wie er als Spieler war, ist er als Trainer. Er spricht Dinge sehr direkt an, sagt, was er denkt und ist zu 100 Prozent dabei. Dadurch gelingt es ihm, das Maximale aus einem herauszuholen. Er kann dich packen.

Wie würden Sie seine Handschrift als Trainer beschreiben?
Hain: Er orientiert sich schon sehr am modernen Fußball. Unser Spiel ist laufintensiv, wir pressen hoch und wollen Fußball spielen. Es ist aber ein guter Mix. Man merkt, dass er unter einigen Trainern gespielt hat, von allen Philosophien etwas mitgenommen hat und daraus seine eigene formt.

Der große Star bei Haching ist der Trainer. Ist das Fluch oder Segen für die Mannschaft?
Hain: Das kann man so und so sehen. Klar konzentriert sich viel auf ihn. Aber vielleicht tut uns das auch gut. Wir können mit weniger Druck aufspielen.

Der SV Schalding weist daraufhin, dass es am Abend noch eine Tageskasse für Kurzentschlossene geben wird.