Das Herz bebt unterm Staffelberg: Was Hauzenberg und Waldkirchen vom Derby erwarten

19.10.2017 | Stand 19.09.2023, 0:11 Uhr

Im Hinspiel (2:0) jubelte nur der TSV Waldkirchen um Doppeltorschütze Martin Krieg (vorne, daneben Bruder Josef). Die Hauzenberger mit (hinten von links) Dominik Manzenberger, Eralb Sinani, Daniel Ranzinger und Robert Zillner (rechts) enttäuschten. − Foto: Michael Duschl

Der 18. Spieltag in der Landesliga Mitte wird dominiert von zwei vielversprechenden Nachbarduellen. Einerseits will sich der FC Hauzenberg für die Hinspielpleite beim TSV Waldkirchen revanchieren und damit den Rückstand auf den Zweit-
platzierten verkürzen. Andererseits möchte der 1.FC Bad Kötzting mit einem Heimsieg über Cham Boden gutmachen im Tabellenkeller.

Landesliga Mitte – 18. Spieltag: Samstag, 15 Uhr: Hauzenberg – Waldkirchen (Vorrunde: 0:2), Bogen – Jahn Regensburg II (8. November), Bad Kötzting – Cham (2:3), Donaustauf _ Tegernheim (4:1), Schwarzenfeld – Kareth-Lappersdorf (1:5), Hutthurm – Neukirchen (4:0), Bad Abbach – Etzenricht (2:4); Sonntag, 15 Uhr: Ettmannsdorf – Fortuna Regensburg (0:5), Raigering – Burglengenfeld (0:2).

FC Sturm Hauzenberg
Regionales Fußball-Herz, was willst du mehr: Hauzenberg gegen Waldkirchen, Tabellendritter gegen Tabellenzweiter, das Top-Spiel in der Landesliga Mitte. Und das in Form eines Derbys – mehr geht einfach nicht.
Der Trend: Sechs Siege in Serie, der FC Sturm Hauzenberg bläst mächtig gen Spitze. Und die Geiger-Elf lässt es vorne so richtig krachen: Bei den sechs jüngsten Siegen netzten Mader, Starkl & Co. tolle 26-mal ein.
Das sagt der Trainer: "Ich habe großen Respekt vor den Leistungen des TSV", sagt Sturm-Spielertrainer Alex Geiger (32). Und: "Derbys haben ihre eigenen Gesetze." Was so klingt, als wäre der Coach der Staffelberger mit einem Zähler zufrieden, rückt Geiger mit seiner Antwort auf die Frage, was er vom Match erwartet, in ein anderes Licht: "Nicht viel: Ein Derby, schönes Wetter, viele Zuschauer, einen Sieg."
Das Personal: Geiger hat beim Personal die Qual der Wahl, alle 20 Sturm-Kicker stehen zu Diensten. Auch Geiger fühlt sich bereit, ob er von Beginn an aufläuft, werde er nach dem Abschluss-Training entscheiden. Offen ist noch, wer sich im Hauzenberger Tor den Schüssen von Krieg, Karlsdorfer & Co. entgegenstellt. Jüngst hielt dort Nachwuchs-Keeper Christoph Obermüller bei drei Einsätzen seinen Kasten sauber, obwohl der routinierte Michael Hellauer als Nummer 1 gesetzt schien. "Wir haben das mit den Torleuten abgesprochen, es gibt da keine Probleme", sagt Geiger.

− mis



TSV Waldkirchen
Der 2:0-Sieg im Hinspiel gegen Hauzenberg war für den TSV Waldkirchen die Initialzündung für eine beeindruckende Vorrunde. Im Rückspiel am Samstag vor großer Kulisse im Staffelberg-Stadion (Anstoß 15 Uhr) wird die bisherige Konstanz der Waldkirchner auf eine harte Probe gestellt.
Der Trend: Nur zwei Niederlagen in 17 Spielen, der TSV hat sich das Prädikat "Topteam" verdient und von den letzten vier Spielen drei gewonnen. Von den letzten fünf Landesliga-Derbys konnte der TSV drei gewinnen.
Das sagt der Trainer: "Es ist ein Derby mit viel Brisanz und ein Highlight-Spiel, mehr noch als das gegen Jahn Regensburg", sagt Anton Autengruber voller Vorfreude. "Wir haben schon wahrgenommen, dass Hauzenberg jetzt besser ist als am ersten Spieltag, sie sind richtig zusammengewachsen – da müssen wir unsere Tugenden abrufen, dann können wir was mitnehmen. Wir könnten mit einem Punkt besser leben als der Gegner", so der 48-Jährige.
Das Personal: Ein paar Waldkirchner zwickt’s hier und dort etwas mehr, so sind Ingo Pfeil und Alexander Rodler angeschlagen. Die Chancen auf eine Rückkehr von Manuel Karlsdorfer in die Innenverteidigung sind eher gering: "Er hat am Montag trainiert, aber es ist eher unwahrscheinlich", berichtet Autengruber, dem mit Martin Freund und Mario Strahberger zwei Spieler mehr im Vergleich zum Gastspiel in Etzenricht zur Verfügung stehen.

− mid



SV Hutthurm
Mit dem 4:0-Sieg vor rund drei Monaten in Neukirchen b.Hl. Blut legten die Hutthurmer einen verheißungsvollen Saisonstart hin. Ein gutes Omen für den Beginn der 2. Halbserie und das Heimspiel gegen die Oberpfälzer?
Der Trend: Platz 2 nach Spieltag 4 war für Hutthurm die bislang beste "Aussicht", dann ging’s runter auf 10, und über einen "Aufstieg" auf Position 5 ist man zum Vorrundenende auf Rang 8 gelandet. Eher entgegengesetzt die Fieberkurve des SV Neukirchen: über Rang 17 nach Start hat sich die Mannschaft des Trainergespanns Franz Koller/Thomas Iglhaut auf Platz 12 eingependelt, der Relegationsbereich liegt aber nur einen Punkt darunter.
Das sagt der Trainer: Noch haben die Hutthurmer sechs Punkte Guthaben auf ihren Samstag-Gast bzw. sieben auf die Quali-Ebene. Das kann sich bei zwei Nullrunden schnell ändern. Darum nimmt Neunteufel sich und seine Teamkollegen ins Gebet: "Neukirchen muss zu Hause geschlagen werden, um sie auf Distanz zu halten." Nach dem jüngsten 1:1 gegen Burglengenfeld ist ihm auf jeden Fall nicht bange. "Wir müssen einfach an die Leistung vom letzten Samstag anknüpfen und uns auch selber durch Tore belohnen."
Das Personal: Das soll mit dem gleichen Aufgebot wie vor einer Woche gelingen, zuzüglich Neunteufel, der laut eigenem Bekunden "eventuell für einen Kurzeinsatz" zur Verfügung steht.

− brö



1.FC Bad Kötzting
Derbyzeit am Roten Steg. Binnen vier Tagen steigen dort zwei Landkreis-Derbys. Am Samstag empfangen die Badstädter den ASV Cham und am Dienstagabend den SV Neukirchen beim Hl. Blut.
Der Trend: Im Lager der Badstädter ist man gespannt, ob der Erfolg gegen Tegernheim der Mannschaft einen entsprechenden Schub gegeben hat. Gegen Cham werden aber Kapitän Johannes Aschenbrenner & Co. wohl eine Schippe drauflegen müssen. Zwar hinken die Kreisstädter ebenfalls weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, das Duell birgt aber auch so wie immer einiges an Zündstoff.
Das sagt der Trainer: "Wir müssen die Sache ohne große Emotionen angehen. Es geht um ganz wichtige Punkte. Wir möchten jedenfalls im Heimspiel nachlegen", so Coach Jiri Vondra: "Die Chancenauswertung müssen wir deutlich verbessern und am Anfang nicht so schläfrig im Spiel sein", dann "sehe ich schon Chancen, dass wir erfolgreich sein können".
Das Personal: Personell dürfte sich bei den Badstädtern kaum etwas ändern.

− kuc