Am Ende war es mehr, als er eigentlich hatte sagen wollen. Aber zu viel hatte sich angestaut bei Stefan Köck, als dass er bei der Pressekonferenz einfach hätte drüberweggehen können. Er fühle sich hilflos und mundtot gemacht, brach es nach dem 0:4 in Aschaffenburg aus Schaldings Trainer heraus.
Ausgehend von der Feststellung, dass seiner Mannschaft beim Regionalliga-Auftritt am Schönbusch drei Elfmeter verweigert worden seien, gab Köck in einem denkwürdigen Auftritt Einblicke in ein aufgewühltes Fußball-Innenleben.
Drei Elfmetersituationen habe er für seine Mannschaft gesehen, setzte Köck an. "Ich würde mich schwer täuschen, wenn davon keiner einer war." Aber er habe in den vergangenen Wochen auf dem Fußballplatz bei Schiedsrichter-Entscheidungen gelernt, dass er offenbar viel falsch gesehen habe, setzte er mit beißender Ironie fort, um dann deutlich zu werden: "Ich habe die ganze Zeit meinen Mund gehalten, aber mir geht das dermaßen auf den Senkel, wenn du hörst: ,Pfeif ihnen das nicht, pfeif ihnen das nicht!’ Wenn du hörst: ,Wenn ein Wort kommt von euch, wir kennen euch’", berichtete er von Dialogen am Spielfeldrand. "Wenn ich ständig da draußen bedroht werde, nichts sagen darf, dann ist das für mich kein sportliches Miteinander, ich fühle mich da einfach hilflos" setzte Köck hinzu. "Wenn ich höre, es gibt ein Foul wegen ,zu hoher Intensität’, was soll ich da noch sagen?", fasste Köck zusammen, um sich dann an die versammelte Konferenz zu wenden: "Entschuldigung, dass ich euch hier damit belaste, aber das alles macht es halt brutal anstrengend." Den Vorwurf einer Ausrede kann man Köck jedenfalls nicht machen. Seinem aufmerksam lauschenden Gegenüber Jochen Seitz gratulierte er zum Sieg: "Ihr wart die bessere Mannschaft."
− mjf
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