Brutalo-Polizei-Attacke auf Bayern-Fans in Madrid: Deggendorfer Landrat schaltet Anwalt ein

24.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:55 Uhr

Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter will die Vorfälle beim Spiel des FC Bayern in Madrid nicht auf sich beruhen lassen, sein Sohn wurde dort bei einer Attacke der spanischen Polizei verletzt. − Foto: Thomas Jäger

Als Stadionbesucher vor Ort hat Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter beim Viertelfinal-Rückspiel der Champions League den überharten Einsatz der spanischen Polizei gegen Fans der Münchner hautnah erlebt, sein 17-jähriger Sohn wurde dabei verletzt. Jetzt erwägt Bernreiter nach Informationen des Bayerischen Rundfunks juristische Schritte, er hat einen Anwalt eingeschaltet.

Bernreiter (CSU) stand nur wenige Meter vom Polizei-Einsatz entfernt, sein Sohn wurde bei der Brutalo-Attacke der spanischen Gesetzeshüter laut BR am Brustkorb verletzt und konnte den Block erst später verlassen. "Die Brutalität der Polizei hat mich geschockt", sagte Bernreiter am Montag dem BR. Er will nun einen Anwalt einschalten – allein schon deshalb, um ein Zeichen zu setzen. "Es kann nicht sein, dass unbescholtene deutsche Bürger niedergeprügelt werden."

Der FC Bayern hat sich in der Sache an die Bundesregierung gewandt. Dazu hat der deutsche Fußball-Rekordmeister nach eigener Aussage ein Schreiben an das Bundeskanzleramt geschickt. Die Bundesregierung solle bei der spanischen Regierung "Protest einlegen und Aufklärung verlangen", forderte Bayern-Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge laut einer am Samstag vom Verein veröffentlichten Mitteilung.

Man habe der Bundesregierung Augenzeugenaussagen und Beweisvideos für "das brutale Vorgehen spanischer Polizisten" zur Verfügung gestellt. Die Bayern sind "entsetzt über das maßlos übertriebene Vorgehen". Bei dem Einsatz soll es dem Vernehmen nach um ein kleines, nicht genehmigtes Banner gegangen sein.

− red/dpa