"Anschöring" hofft jetzt auf das große Los
Begeisterndes 3:0 im Pokal gegen 1860 Rosenheim – Jauk, Mühlbacher und Gürcan die Torschützen

25.08.2021 | Stand 18.09.2023, 7:14 Uhr

SV Kirchanschöring – TSV 1860 Rosenheim 3:0. Die SVK-Kicker in Tor- und Feierlaune: Luca Obirei (von rechts) und Simon Jauk feiern den Schützen des 2:0, Berni Mühlbacher, der per Kopf traf. −Foto: Butzhammer

Ungeachtet dessen, dass der Fußball-Regionalligist TSV 1860 Rosenheim laut Coach Florian Heller "dem breiten Kader gerecht werden muss" und seine Elf im Vergleich zur Liga kräftig durchmischte, freut sich der SV Kirchanschöring über einen klaren 3:0-Heimsieg in Runde 2 des BFV-Toto-Pokals. Unter tosendem Beifall von 425 Zuschauern drehten die Kicker in Gelb-Schwarz im Anschluss an ihren dominanten Auftritt eine Ehrenrunde und hoffen nun auf das große Los im Achtelfinale.

Das da beispielsweise heißen könnte: 1860 München, Türkgücü München oder Wacker Burghausen. Möglich wäre jedoch auch eine Auswärtsfahrt unter der Woche durchs halbe Bundesland. Der Pokal ist eben für Überraschungen gut. In "Anschöring" hat man aktuell aber gute Gründe für Optimismus, denn fußballerisch läuft’s richtig gut: 14 Punkte aus sechs Spielen und Platz drei in der Bayernliga, nun der Achtelfinal-Einzug.

Wie er sich das erkläre, wurde Coach Mario Demmelbauer im Anschluss auf der Pressekonferenz gefragt – und verwies auf das große Ganze: "Dieses Team ist im Moment wirklich eine Einheit. Und mit Team meine ich nicht nur die Spieler, sondern beispielsweise auch den ,Grundi‘ (Betreuer Günter Grundner, d. Red.), der uns trotz vieler Spiele alles auf dem Silbertablett serviert, oder die Zuschauer, die uns unterstützen. Da sind viele Leute aktiv, die sich für den Verein zerreißen – das spürt die Mannschaft und setzt das in Leidenschaft um", so Demmelbauer.

Die fordert der neue Coach von seinen Spielern auch ein – und diese folgten der Vorgabe auch gegen Rosenheim. Mit hohem Laufaufwand setzten die Hausherren die Sechziger über die gesamte Spielzeit unter Stress. Diese waren zwar um spielerische Lösungen bemüht, zeigten sich dabei aber auch fehleranfällig. "Das passiert leider gerade zu oft", konstatierte Gäste-Coach Florian Heller, der zusehen musste, wie SVK-Angreifer Simon Jauk nach einem katastrophalen Pass im Spielaufbau von Maxi Kuchler davonzog und Stefan Schönberger im TSV-Kasten gekonnt überlupfte (28.).

Der Ex-Kirchanschöringer Schönberger, nicht immer ganz sattelfest, wurde vor dem Spiel offiziell verabschiedet – er lief sogar als Kapitän auf und mühte sich zusehends, um mit seiner Truppe wieder ein Bein in die Tür zu bekommen. Ohne Erfolg. Der SVK spielte nach der Pause konsequent aufs zweite Tor. So musste sich Schönberger bei einem 20-Meter-Freistoß von Linksfuß Thorsten Nicklas ordentlich strecken, um den Ball sehenswert wegzukratzen (69.). Beim folgenden Eckball war dann aber nichts mehr zu machen: Nicklas’ Flanke auf den kurzen Pfosten, dort schraubt sich Berni Mühlbacher – einer der Besten in Gelb-Schwarz – hoch und köpft platziert zum 2:0 ein (60.).

Einer, mit dem sie in "Anschöring" gerade ebenso viel Freude haben, ist Simon Jauk – ihn bekamen die Heller-Schützlinge kaum in den Griff, was das Publikum bei seiner Auswechslung mit großem Zuspruch honorierte (78.). Ein paar Minuten davor war Jauk seinem Bewacher Simon Kolb abermals entwischt und servierte perfekt für den mitgelaufenen Yasin Gürcan – 3:0 (71.). "Das Ergebnis ist verdient", so Rosenheims 39-jähriger Coach Florian Heller (231 Einsätze in der 1. und 2. Bundesliga), der sich mit dem Pokal-Aus nicht lange beschäftigen wird. "Zwar hätten wir gerne gewonnen", doch der Fokus richte sich klar auf Freitagabend (27. August) – da geht’s in der Liga gegen die Zweitvertretung des FC Bayern München. Da lässt sich für den SVK die Reise am Samstag (28. August) zum SV Donaustauf schon etwas entspannter angehen.

− bt

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Donnerstag, 26. August 2021 – unter anderem in der Südostbayerischen Rundschau und im Trostberger Tagblatt.