Bayerwaldler Christian Früchtl (17) – wird er im Sommer schon Neuer-Vertreter im Bayern-Tor?

04.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:54 Uhr

Auch heuer war Christian Früchtl wieder im Winter-Trainingslager der Bayern in Katar dabei – und erntete erneut Lob. − Foto: imago

Tom Starke, Pepe Reina, Sven Ulreich: Auch für den Posten des Ersatzkeepers hat der FC Bayern in den letzten Jahren prominente Namen aus dem nationalen und internationalen Fußball geholt – jeder beim Rekordmeister muss Rang und Namen haben. Doch in der kommenden Saison könnte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Eigengewächs zur Nummer zwei hinter Stammkeeper Manuel Neuer werden: Christian Früchtl aus Bischofsmais (Landkreis Regen).

Der 17-jährige Bayerwaldler könnte zum großen Profiteur davon werden, dass mit Tom Starke und Sven Ulreich gleich beide Ersatztorhüter den FC Bayern im Sommer wohl verlassen werden. Beim 36-jährigen Starke steht ein Karriereende im Raum, Gerüchten zufolge soll er als Torwart-Trainer weiterarbeiten. Und Ulreich, der aktuell wegen Neuers Fuß-OP in der Startelf steht, hatte zuletzt einen Abschied angedeutet, weil er wieder mehr spielen will.

Das ist der springende Punkt für Ersatztorhüter beim FC Bayern: Der Rekordmeister hat mit Manuel Neuer den seit Jahren besten Torhüter der Welt, der erst im Dezember zum vierten Mal in Folge als Welttorhüter ausgezeichnet wurde. Neuer ist neben Thiago und Robert Lewandowski wohl der einzige unter Trainer Carlo Ancelotti mit Stammplatzgarantie. Weil Neuer dazu auch sehr selten verletzt ist, fristen die Ersatzkeeper nur ein Reservistendasein: Tom Starke ist seit 2012 an der Isar und spielte sieben Mal, Sven Ulreich kam zu fünf Pflichtspieleinsätzen seit seinem Wechsel 2015.

Ob sich Früchtl, der 2014 von der Spielvereinigung Grün-Weiß Deggendorf zu den Bayern ging, mit dieser Rolle anfreunden könnte und ob er überhaupt schon dafür vorgesehen ist, ist noch unklar: Laut "Bild" und "kicker" haben die Bayern auch zu René Adler vom Hamburger SV Kontakt aufgenommen dessen Vertrag im Sommer ausläuft.

Früchtl selbst sammelt derweil weiterhin Pluspunkte. Mit der U17-Nationalmannschaft hat sich der 1,93 Meter große Keeper souverän für die Europameisterschaft im Sommer in Kroatien qualifiziert und auch bei den Bayern läuft’s rund: Dort steht der Bischofsmaiser für die U17 zwischen den Pfosten, kam aber auch schon mehrfach in der U19 zum Einsatz − der FC Bayern ist mit beiden Mannschaften Tabellenführer in der jeweiligen Junioren-Bundesliga.

Auch bei der ersten Garde hat Früchtl, 2016 vom Rekordmeister mit seinem ersten Profivertrag ausgestattet, zuletzt wieder mal vorbeigeschaut: Nach Pep Guardiola nahm ihn auch Carlo Ancelotti mit ins Winter-Trainingslager nach Katar, wo Früchtl erneut mit Lob überhäuft wurde – auch von seinem großen Vorbild Manuel Neuer: "Guter Torwart, guter Typ. Er will immer lernen, ist sehr hungrig und für sein Alter schon sehr weit", sagte der 31-Jährige über seinen Zögling. Früchtl sei sogar weiter als Neuer selbst in diesem Alter. "Ich war damals weder körperlich so weit wie er noch spielerisch so gut im Antizipieren."

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