Nach 1:5-Debakel gegen Frankfurt
Bayern München trennt sich von Trainer Kovac

03.11.2019 | Stand 18.09.2023, 6:05 Uhr

Niko Kovac soll trotz der 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt Trainer des FC Bayern München bleiben. Das berichten mehrere Münchner Medien am Sonntagmorgen. −Foto: dpa

Nach dem 1:5 bei seinem Ex-Verein Eintracht Frankfurt gab sich Niko Kovac noch kämpferisch. "Ich habe im letzten Jahr nicht aufgegeben und werde auch jetzt nicht aufgeben", sagte er. Doch am Tag nach dem desaströsen Auftritt zogen die Bayern-Bosse Konsequenzen.

Der FC Bayern München hat sich am Sonntagabend von Trainer Niko Kovac getrennt. Das gab der deutsche Fußball-Rekordmeister einen Tag nach der 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt bekannt und bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Bis auf weiteres wird Co-Trainer Hans Flick die Mannschaft betreuen.

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Am Samstag hatten die Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge das Frankfurter Stadion nach der höchsten Bundesliga-Niederlage seit über zehn Jahren noch genauso wortlos wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic verlassen. Wer die Nachfolge des zuletzt bereits heftig in der Kritik stehenden Kovac antritt, war zunächst offen.

Am Mittwoch spielen die Bayern in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und am Wochenende danach in der Bundesliga gegen Vize-Meister Borussia Dortmund.

Kovac hatte den Trainerposten bei den Bayern im Sommer 2018 übernommen. Der frühere Bayern-Profi kam als Pokalsieger von Eintracht Frankfurt nach München. Die ersten Monate waren für den ehemaligen kroatischen Nationalspieler und Trainer allerdings schwer. Auch im ersten Herbst als Bayern-Trainer musste er schon um seinen Job bangen. Zu defensiv denke der einstige Profi, so der wiederkehrende Vorwurf.

Besonders dank der Unterstützung des in zwei Wochen aus dem Amt scheidenden Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß durfte er allerdings bleiben. In der Rückrunde machten die Münchner den Rückstand auf Borussia Dortmund wett und holten sich den siebten Meistertitel in Serie. Im Pokalfinale wurde mit einem 3:0 gegen RB Leipzig das Double perfekt gemacht. Als Makel blieb allerdings das Aus im Achtelfinale der Königsklasse gegen den FC Liverpool (0:0, 1:3).

Ruhe hatte Kovac aber auch in seinem zweiten Jahr als Bayern-Trainer nie. Zum Bundesliga-Auftakt gab es nur ein 2:2 gegen Hertha BSC. Glanzpunkt war das 7:2 beim Champions-League-Finalisten Tottenham Hotspur Anfang Oktober. Dann ging es sportlich aber bergab. Es folgten eine Niederlage gegen Hoffenheim, ein Remis in Augsburg sowie glanzlose Erfolge über Piräus, Union Berlin und den VfL Bochum.

Kovac leistete sich zudem mehrere unglückliche Aussagen, wie zur Reservistenrolle von Thomas Müller, der höheren Geschwindigkeit im Liverpool-Spiel oder zu den Frankfurter Fans, die er zu den besten der Liga erklärte - das alles kam in München überhaupt nicht gut an.

− dpa