Studium abgeschlossen, Einsatz in der Regionalliga
Als Zahnarzt zurück ins Schalding-Tor: Das überraschende Comeback von Niklas Krinninger

23.11.2021 | Stand 19.09.2023, 2:23 Uhr

Verständlicherweise gut gelaunt: Niklas Krinninger. −Foto: Lakota

Diese Woche im November wird Niklas Krinninger so schnell nicht vergessen.

Am Donnerstag meisterte der 28-Jährige an der Universität Regensburg die letzte Prüfung und schloss damit sein Zahnmedizinstudium erfolgreich ab. Zwei Tage später stand der Hauzenberger (Landkreis Passau) dann überraschend im Tor des Regionalligisten SV Schalding. Trainer Stefan Köck gab Krinninger im wichtigen Auswärtsspiel gegen Heimstetten den Vorzug vor Stammkeeper Simon Busch. Der SVS siegte 4:1 und bescherte dem frisch gebackenen Zahnarzt damit einen perfekten Abschluss nach turbulenten Tagen.

"Ja", sagt Krinninger lachend, "hinter diese Woche kann ich wirklich einen Haken machen". Die Prüfungen seien super verlaufen. Und auch sein Comeback im Schaldinger Regionalliga-Tor hätte er sich besser nicht ausmalen können. Nach 26 Minuten stand es schon 4:0, am Ende holte der SVS den ersten Auswärtssieg seit dem 16. Juli. "Natürlich war die Erleichterung groß – und entsprechend gut die Stimmung bei der Heimfahrt im Bus", berichtet Krinninger, der dreimal stark im Eins-gegen-eins parierte.

Dass er überhaupt wieder im Schaldinger Kader steht, war vor einem Monat noch nicht absehbar. Wegen der Studiums-Prüfungen hatte der Torwart im Frühjahr eine längere Auszeit angekündigt. Und bei dieser wäre es wohl auch geblieben, hätte sich Tobias Jetzinger nicht kurzfristig aus Schalding verabschiedet. Der Österreicher war erst im Sommer verpflichtet worden, konnte Simon Busch aber nicht als Nummer 1 verdrängen – und verließ Ende Oktober gefrustet den Verein. Also fragten die Schaldinger bei Niklas Krinninger nach, ob er nicht als Ersatzmann einspringen könne. Krinninger sagte ja, nahm den Trainingsbetrieb wieder auf – und stand wenig später schon bei der U23 im Tor.

Beim 1:0-Auswärtssieg im Bezirksligaduell gegen Ruhmannsfelden zeigte der 28-Jährige eine überragende Leistung. Das blieb wohl auch Regionalliga-Coach Köck nicht verborgen. "Er hat mich gefragt, wie ich mich fühle und ob ich mir einen Einsatz zutraue", erzählt Krinninger, der seinem ersten Viertligamatch nach mehr als drei Jahren relativ gelassen entgegenblickte. "Ich habe mich sehr auf das Spiel gefreut. Nervös war ich nicht – diese Zeiten sind vorbei", sagt der Keeper lachend. Er habe schon so viel erlebt in seiner Torwart-Karriere, "ich weiß, auf was es ankommt und habe mein Zeug beisammen".

Sein Zeug hat Krinninger jetzt auch in Sachen Zahnmedizin zusammen. In den nächsten Monaten wolle er nun die Doktorarbeit anfertigen, dann geht’s auf Jobsuche. Wohin es ihn zieht? Offen. Er werde abwarten, wohin es seine Freundin, eine angehende Lehrerin verschlage, so Krinninger. Gut für Schalding: Bis Saisonende wird Krinninger seinen Aushilfseinsatz auf jeden Fall verlängern.

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