1860 München: Meisterschaft vor Augen, Relegation im Kopf – und hoffen auf die Gebhart-Rückkehr

17.04.2018 | Stand 19.09.2023, 0:24 Uhr

Kommt aus dem Jubeln nicht mehr heraus: Löwen-Stürmer Sascha Mölders hat in den letzten zwei Spielen sechs Tore erzielt. − Foto: Leifer

Ein bisschen ratlos stand er da oben, fast verloren, das Mikrofon in der Hand. Als Löwen-Stürmer Sascha Mölders nach seinem Hattrick am Samstag gegen Eichstätt (5:0) auf den Zaun vor der Westkurve beordert wurde, wusste er nicht so recht, was er in die Menge rufen soll. Wobei es eigentlich egal war. Nach sechs Toren in zwei Spielen hätte er den Fans kaputte Staubsauger anpreisen können und wohl zahllose Abnehmer gefunden. Am Ende wurden es ein paar Schmähgesänge gegen den ungeliebten Nachbarn von der Säbener Straße und die nach solchen Fußballfesten gern gewählte "Humba". Ein Wort kam Mölders aber noch nicht über die Lippen: "Meisterschaft".

Dabei kann der TSV 1860 München nach sechs Siegen in Serie bereits in dieser Woche den Regionalliga-Titel fix machen. Gewinnen die Löwen im Nachholspiel beim FC Ingolstadt II (Dienstag, 19 Uhr) bei gleichzeitigem Punktverlust der Bayern-Reserve gegen Rosenheim, können sie am Samstag mit einem Dreier im Heimspiel gegen Augsburg II die Meisterschaft feiern. Aber auch sonst ist den Löwen der Titel fast nicht mehr zu nehmen. Und so läuft an der Grünwalder Straße längst die Vorbereitung auf das eigentliche Ziel: den Aufstieg in die 3. Liga über die beiden Relegationsspiele Ende Mai gegen einen Vertreter der Regionalliga Südwest. Ein großer Hoffnungsträger: Timo Gebhart. Der lange verletzte Spielmacher ist am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und soll nun langsam an den Spielbetrieb herangeführt werden. "Mein Ziel ist es, auf jeden Fall am Ende der Saison dabei sein zu können. Dann, wenn es richtig wichtig wird", sagte der 29-Jährige der "Bild".

Das Nachholspiel heute Abend in Ingolstadt wird Gebhart noch von der Tribüne aus verfolgen. Genauso wie Stammtorwart Marco Hiller. Er war gegen Eichstätt beim Stand vom 5:0 nach einer Notbremse vom Platz geflogen. Weil die Löwen schon dreimal gewechselt hatten, musste Verteidiger Aaron Berzel für die letzten zehn Minuten ins Tor. Durch die Sperre für Hiller wird wohl Ersatztorwart Henrik Bonmann zum ersten Einsatz für die Löwen kommen. Obwohl Aushilfs-Schlussmann Berzel sich noch nicht geschlagen geben wollte: "Wir diskutieren noch aus, wer von uns am Dienstag im Tor stehen wird."