1860: Der Trainer redet Klartext, der Investor beklagt sich beim DFB über den "Acker" in Berlin

26.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:51 Uhr

"Denkanstoß" an den DFB: Löwen-Investor Hasan Ismaik fordert den Verband auf, bei allen Vereinen "für eine ordentliche Spielfläche zu sorgen". − Foto: dpa

Vitor Pereira redete Klartext. Der Trainer aus Portugal ist schon nach kurzer Schaffenszeit beim TSV 1860 München für seine hohen Ansprüche, radikalen Entscheidungen und auch harten Urteile bekannt. Das bestätigte er nach dem 0:2 (0:1) der "Löwen" am Freitagabend beim Zweitliga-Aufstiegsaspiranten Union Berlin.

"In der ersten Halbzeit war keine Mannschaft auf dem Platz. Wir haben keine Gegenwehr gezeigt. Wir waren zu wenig in den Zweikämpfen, haben viele Räume gelassen. Damit waren wir nicht konkurrenzfähig", sagte Pereira. Es bleibt dabei: Daheim hat sich 1860 München unter dem neuen Coach und mit seiner im Winter personell stark veränderten Mannschaft stabilisiert. Aber auswärts reißen die "Löwen" nichts.

Steven Skrzybski (41. Minute) und Simon Hedlund (60.) erzielten die Tore für die Berliner, die absolut verdient gewannen. "Klar sind wir auf eine gute Mannschaft getroffen, die technisch und taktisch stark vorbereitet war", sagte Pereira. Dennoch vermisste er "Aggressivität und Mentalität", besonders vor der Pause. Ein krachender Lattenschuss von Abwehrspieler Sebastian Boenisch in der Endphase war die einzige richtig gefährliche Offensivaktion. "Uns haben die Abschlussaktionen gefehlt. Das müssen wir wieder verbessern", sagte Maximilan Wittek.

"Unsere Realität ist jetzt das nächste Spiel. Darauf müssen wir uns vorbereiten und an einer besseren Aggressivität und Mentalität arbeiten, es einfach besser machen als hier in Berlin", erklärte Pereira.

Unterdessen meldete sich einen Tag nach der Niederlage Investor Hasan Isamik, auf seiner Facebook- Seite gratulierte er artig den "Eisernen" zu einem verdienten Sieg und wünscht "alles Gute für den Aufstiegskampf". Nach seiner Sicht der Dinge seien die "Löwen" auf dem Platz "ausgerutscht. Sie waren auf so einen Acker nicht vorbereitet", schreibt der Jordanier. Und deshalb fordert er: "Ich wäre dem DFB bzw. der DFL sehr dankbar, wenn alle Vereine aus Fairnessgründen angehalten werden, für eine ordentliche Spielfläche zu sorgen. Das soll unsererseits keine Ausrede, sondern ein Denkanstoß sein."