10 Jahre Bundesliga: Müller belohnt sich zum Jubiläum mit Doppelpack – Rudy darf gehen

16.08.2018 | Stand 19.09.2023, 0:34 Uhr

Seit zehn Jahren "müllert" es wieder in der Bundesliga. Beim gestrigen Test gegen den HSV zeigte sich Thomas Müller in in Topform und erzielte zwei Tore. − Foto: dpa

Der Gegner passte zum Jubiläum. Seit nun zehn Jahren ist Thomas Müller fester Bestandteil der Fußball-Bundesliga. Am 15. August 2008 wechselte Bayern Münchens Trainer Jürgen Klinsmann im Spiel gegen den Hamburger SV (2:2) Thomas Müller in der 80. Minute für Miroslav Klose ein und verhalf dem 18 Jahre alten Talent aus der zweiten Bayern-Mannschaft zu dessen Bundesliga-Premiere.

"Lang, lang ist es her... :-)", twitterte Müller (28) am Mittwochabend. Kurz zuvor hatte er mit den Bayern erneut gegen den HSV gespielt und wieder war er eingewechselt worden. Nur war es diesmal ein Testspiel in Hamburg, der HSV ist Zweitligist, der Bayern-Trainer heißt Niko Kovac – und anders als vor zehn Jahren traf Müller gleich zweimal zum 4:1-Endstand. Die anderen beiden Treffer beim letztlich hochverdienten Bayern-Erfolg steuerte Sandro Wagner bei.

Zwischen damals und heute hat Müller eine Weltkarriere hingelegt. Mittlerweile hat er 284 Bundesliga-Spiele absolviert, wurde Weltmeister, Champions-League-Sieger, sieben Mal deutscher Meister und vier Mal DFB-Pokalsieger. Seine bodenständige Art und seine lockeren Sprüche machen ihn zu einem Fanliebling. Wie alles für ihn beim kleinen Verein TSV Pähl aus Oberbayern begann, hat Müller in einem im Juni veröffentlichten Kinderbuch beschrieben. Titel: "Mein Weg zum Traumverein".

Nicht so gefragt wie Müller ist Sebastian Rudy. Der durfte gegen den HSV zwar von Beginn an mitwirken, einen Platz im Starensemble des FC Bayern hat der 28-Jährige dennoch nicht mehr. Die Bayern-Verantwortlichen haben ihm die Freigabe zum Wechsel erteilt, sollte sich Rudy mit einem neuen Verein einig werden. "Ja, so ist die Absprache", bestätigte der neue Chefcoach Niko Kovac am Mittwochabend nach dem 4:1 in der Freundschaftspartie beim Bundesliga-Absteiger HSV.

Wohin Rudys Weg führt, ist anderthalb Wochen vor dem Bundesliga-Start aber noch offen. Als mögliche neue Arbeitgeber werden derzeit RB Leipzig und Schalke 04 gehandelt. Während RB-Trainer Ralf Rangnick Meldungen über eine erzielte Einigung mit dem Mittelfeldspieler vehement dementierte, soll es bereits ein erstes Gespräch zwischen Schalke-Trainer Domenico Tedesco und Rudy stattgefunden haben – mit Wissen der Bayern-Oberen.

"Das ist okay, das habe ich erlaubt. Und deswegen ist das kein Problem", sagte Bayern Sportdirektor Hasan Salihamid?ic im TV-Sender Sport1. Mehr wollte er allerdings auch nicht von sich geben: "Das, was jetzt passiert, auf dem Transfermarkt, das sind interne Sachen." Tedesco hatte lediglich bestätigt, am Dienstag in München gewesen zu sein: "Alles andere sind Spekulationen, an denen wir uns niemals beteiligen werden."

Rudy war vor einem Jahr von 1899 Hoffenheim nach München gekommen. Sein Vertrag läuft noch bis 2020. Er kam in der vergangenen Saison immerhin auf 25 Bundesliga-Spiele und fünf Champions-League-Einsätze. Dennoch ist kein Platz mehr im Starensemble der Bayern unter Kovac mehr.

"Wir sind im Mittelfeld schon ziemlich bepackt", meinte der neue Trainer in Hamburg. "Da ist schon eine Vielzahl von Hochkarätern. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle gleich zum Einsatz kommen, ist in der Form nicht gegeben." Es ergebe daher Sinn, "dass sich Sebastian anderweitig orientiert".

− red/dpa