Wieder ein Sonntag, wieder ein Gegner aus dem letzten Drittel der Tabelle und wie eine Woche vorher wieder ein Tag zum Vergessen. Das Spiel der Simbacher Handballer war geprägt von vielen technischen Fehlern, Ungeduld und einer Tor-Quote, die eines Tabellenführers unwürdig ist. Ex-Spitzenreiters wohl gemerkt, denn das Team des Trainer-Gespanns Elmar Voll/Markus Böhner musste den "Thron" nach dem 25:25 beim TV Gundelfingen räumen.
Der Gast war vom Spiel beim TSV München-Ost (33:32) eigentlich gewarnt, scheinbar schwächere Gegner zu unterschätzen, dennoch halfen weder Ansprachen noch Videoanalyse, die Fehler abzustellen. So begann eine Auswärtspartie, die nur sehr wenig mit Handball zu tun hatte.
Abgesehen von den ersten fünf Minuten im Spielverlauf, lag der TSV Simbach stets vorne. Die individuellen Fehler verhinderten jedoch einen deutlicheren Vorsprung, zu hektisch die Abschlüsse, zu wenig konsequent die Abwehrarbeit, aber stets die Hoffnung auf Besserung. Der Spitzenreiter konnte mit den zu unpräzise ausgeführten Spielzügen den Gastgebern kaum gefährlich werden, im Gegenzug zu einfach die Tore des TV Gundelfingen.
Trotz der im Laufe des Spiels sichtlich müder werdenden Simbacher kam ab Minute 46, nach einem Tor von Julian Henzel und zwei Paraden von Schlussmann Max Findl, noch mal ein wenig Entspannung in die Gesichter auf der Bank. Der Abstand zum Gegner wuchs erstmals auf vier Treffer. Mit der folgenden roten Karte gegen Julian Henzel war diese Phase aber abrupt beendet und der Vorsprung schrumpfte erneut. Die über das gesamte Spiel sicher verwandelten Siebenmeter von Tomas Mattas hielten den TSV Simbach immer wieder über Wasser, so auch noch vier Minuten vor Spielende beim Spielstand von 25:22. Dann aber schafften es die Gastgeber sogar in Unterzahl, den Tabellenführer unter Druck zu setzten. Und so kämpfte sich der TVG bis eine Minute vor Schluss an ein Tor heran. Noch 20 Sekunden auf der Uhr – und der TV Gundelfingen witterte mit dem letzten Angriff des Spiels seine Chance. Wohl verdient – und nur konsequent der Ausgleich für die Hausherren in der tatsächlich letzten Sekunde einer schwachen Handball-Partie. Endstand 25:25, Ausgelassener Jubel beim TV, hängende Gesichter beim TSV Simbach.
Mit Spannung und jeder Menge Trainingsarbeit erwarten die Simbacher am Samstag um 18.30 Uhr den Aufsteiger und inzwischen Zweitplatzierten der Landesliga Süd, den TSV Mainburg.
TSV Simbach, Tor: Stefan Babisch, Max Findl. – Feld: Tobias Deutsch, Jonas Hennersberger, David Kopp, Andreas Brand (3), Julian Rohrer (1), Tomas Mattas (9/5 Siebenmeter), Markus Vierlinger, Martin Kavka (6), Julian Henzel (3), Tim Manthey (3) und Fabian Schwibach.
− red
