Sie haben es tatsächlich geschafft: Die Reichenhaller Hockey-Herren gewannen ihr Alles-oder-nichts-Finale gegen den ASV München II nach großem Kampf verdient mit 7:4 und sind aufgrund eines 9:9-Spektakels im Parallelmatch zwischen Augsburg und Grünwald Meister der 1. Verbandsliga Südbayern.
Rund 120 Zuschauer kamen in die Sporthalle an der Münchner Allee, um das Showdown-Match ihrer Crew gegen den ASV München II live mitzuerleben. Nach einer gemeinsamen Aktion beider Mannschaften gegen Rassismus und rechten Hass sahen die Fans vom Anpfiff weg ein Spiel mit jeder Menge Feuer. Keeper Patrick Schwan musste sofort sein ganzes Können auspacken, um den Schuss des ASVlers Leopold von Keller zu parieren (2.).
Schönster Angriff der Partie führt zum 1:0
Drei Minuten später entsprang dem bis zum Ende schönsten Angriff der gesamten Partie der erste Reichenhaller Treffer: Hubert Fagerer passte auf Korbi Flaschenträger, der direkt quer auf den in der Mitte durchgelaufenen David Wittmann weiterleitete. Der Kapitän schloss sofort cool ab – 1:0 (5.). Auf der anderen Seite packte Schwan die nächste Parade (9.) aus, diesmal gegen Felix Selbertinger. Ein starkes Solo von Ludwig Hermann führte nur Augenblicke drauf zum die Nerven etwas beruhigenden 2:0 (10.) – und Ex-Keeper Manfred Helminger packte auf der Tribüne zum zweiten Mal seine schweren Kramperlglocken aus. Kaum war die erste Viertelpause rum, verkürzte Luca Rosemann auf 2:1 (17.). Reichenhall antwortete postwendend mit dem 3:1 von Danny Richter, nachdem Flaschenträger erneut quer abgelegt hatte (18.). Die Partie blieb rasant, wurde von beiden Seiten offen und ohne großes Taktieren geführt. Tadeo Brzitwa gelang erneut der ASV-Anschluss, nur noch 2:3 aus Münchner Sicht (24.). Michi Dürk brachte schließlich die erste TSV-Ecke auf Fagerer, 4:2 (29.) – Pause.
Goalie Patrick Schwan, die Ruhe in Person zwischen den Pfosten, sorgte kurz nach Wiederbeginn gegen Leopold von Keller dafür, dass es erstmal bei diesem Zwei-Tore-Vorsprung blieb (32.). Eine kleine Vorentscheidung gelang jedoch Hubsi Fagerer mit dem 5:2, einmal mehr nach Flaschenträger-Zuspiel (35.). Eine Zeitstrafe gegen Xaver Dorfer überstanden die Hausherren mit einem Pfostenschuss des Teams von Coach Kai Stieglitz schadlos (37.).
Flaschenträger krönt starke Leistung mit Tor
München nahm nun Keeper Jonas Fritsche vom Feld, und Hallensprecher Stephan Mittermaier kündigte den Startschuss einer Abwehrschlacht an. Doch für seine Kurstädter wurde es weit weniger brenzlig, im Gegenteil: Nachdem Ludwig Hermann zwei Ecken aufs leere Tor nicht im Netz untergebracht hatte, krönte Korbi „Fleney“ Flaschenträger seinen starken Auftritt nach zuvor drei Torvorlagen mit dem 6:2 ins verwaiste Netz (52.). Leopold von Keller verkürzte (57.), jetzt ging’s Schlag auf Schlag, Kapitän David Wittmann erhöhte auf 7:3 (58.), ehe Felix Selbertinger nach Ablauf der Spielzeit eine noch zugesprochene Ecke der starken Referees aus Rosenheim zum 7:4-Endstand (60.) verwandelte.
Die hohe Kraftanstrengung aller elf eingesetzten TSV-Akteure wurde belohnt: Platz 1, auf dem sie die ganze Saison nicht einmal standen – punktgleich mit Augsburg, das Torverhältnis hat entschieden. Der Vorsprung auf Grünwald (5.), das möglicherweise absteigen muss, beträgt gerade mal drei Zähler. Kurios: Reichenhall hat die wenigsten Tore der fünf Konkurrenten erzielt, allerdings auch die wenigsten erhalten. Die Meisterschaft berechtigt die Gelb-Schwarzen zur Aufstiegsrelegation gegen Nordgruppen-Meister TB Erlangen. Wir werden rechtzeitig berichten, wie es weitergeht…
1. Verbandsliga Südbayern/Abschlussrangfolge: 1. TSV Bad Reichenhall 10 Spiele/50:32 Tore/19 Punkte, 2. TSV Schwaben Augsburg 10/53:46/19, 3. Münchner SC III 10/53:42/18, 4. ASV München II 10/57:50/18, 5. TSV Grünwald 10/56:49/16, 6. HC Wacker München II 10 0:50 -3.
