„Möglichst nahe an 100 Prozent kommen“
Sophia Schneider spricht vor WM-Beginn über Form, Ziele und das Fehlen von „Mutti“ Denise Herrmann-Wick

31.01.2024 | Stand 31.01.2024, 18:00 Uhr

Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf ist in Nove Mesto Teil der sechsköpfigen deutschen Frauen-Mannschaft. − Foto: Wukits

Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf gehört bei der Biathlon WM in Nove Mesto zum Sextett des deutschen Frauen-Teams. Die 26-Jährige hat keine leichte Zeit hinter sich. Das hatte im Vorfeld der Saison mit dem Bruch einer Rippe zu tun. Das geschah kurz nach der deutschen Meisterschaft im September in Ruhpolding. „Dadurch musste ich ein wenig mit dem Training aussetzen, ich konnte mit dem Oberkörper nicht ganz so viel trainieren. Ich habe mich da aber durchgesetzt und bin jetzt auf jeden Fall happy“, so die Vachendorferin, die sich freut, dass es mit der WM-Nominierung geklappt hat. „Ich bin auch froh, dass ich bisher in der Saison einige gute Ergebnisse hatte. Natürlich bin ich noch nicht ganz konstant, doch für das, was im Sommer passiert ist, bin ich ganz zufrieden.“

Aktuell bereitet sich das deutsche Team wie bereits im vergangenen Jahr in Ridnaun (Südtirol) vor. „Dort machen wir einen Trainingsblock mit längeren Einheiten. Das bringt eine Grundlage für die anstehenden harten Rennen bei der WM. Wir nutzen das, um auch in eine gute mentale Form zu kommen, damit man bereit ist, für Nove Mesto“, betont Schneider, der es nach eigenen Worten in dem Südtiroler Ort „gut taugt“. Für die Rennen bei der WM hat sie selbst nicht ganz so große Erwartungen. Ihr fehlt der Podestplatz während der Saison. „Deswegen kann man das auch jetzt nicht erwarten. Ich möchte möglichst nahe an meine 100 Prozent kommen. Dann kann glaube ich was Gutes rauskommen. Ich möchte ein gutes Schießen zeigen und dann schauen wir, was möglich ist“, sagt die 26-Jährige und fügt hinzu: „Wenn ich richtig fit bin, kann ich auch läuferisch sehr gut mithalten.“

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Staffel, da gibt’s für das deutsche Frauenquartett einen 2. Platz aus dem vergangenen Jahr in Oberhof zu verteidigen. „Da würde ich gerne starten und den vierten Staffelplatz einnehmen. Ich habe ja in Ruhpolding gezeigt, dass ich gute Staffeln machen kann. Mit null Fehlern und einer guten Laufzeit habe ich echt ein gutes Rennen gemacht und hoffe, dass ich mich damit für die WM-Staffel empfohlen habe“, hofft sie. Position 3 gab’s da für Deutschland in Ruhpolding. In Nove Mesto dürften Franziska Preuß, Vanessa Voigt und Janina Hettich-Walz gesetzt sein. Die Medaille von Oberhof zu verteidigen, wird schwierig, Favoriten gibt’s viele. Norwegen, allen voran, Schweden, Frankreich und Titelverteidiger Italien. „Ob wir da mitmischen, wird sich zeigen. Wir haben ein gutes Team und gute Chancen. Es ist auf alle Fälle ein riesiges Ziel, da mit einer Medaille heimzugehen“, so Schneiders Wunsch.

Vor einem Jahr drehte sich in der Mannschaft alles um „Mutti“ – Denise Herrmann-Wick war die dominierende Frau in der Mannschaft. In diesem Jahr fehlt sie. „Es ist eine Veränderung, weil sie nicht mehr da ist. Dafür haben wir jetzt Franzi Preuß. Sie ist ja auch schon älter und hat große Erfahrung. Vielleicht ist sie ein kleiner Mutti-Ersatz. Die Rolle von Denise ist schwierig zu ersetzen. Trotzdem haben wir in der neuen Team-Konstellation auch unseren Spaß.“

Nach der WM stehen für Schneider sowie ihre Kolleginnen noch drei Weltcups auf dem Programm. Zunächst kommt der Klassiker in Oslo, danach geht’s nach Soldier Hollow in die USA sowie nach Kanada nach Canmore. „Das sind zwei neue Orte, und da will ich auf alle Fälle dabei sein“, wünscht sie sich.

− shu