High Noon in der Kurstadt
Reichenhaller Hockey-Crew zwischen Meistertitel und Abstieg – Letztes Saisonmatch auf 12 Uhr vorverlegt

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 18:00 Uhr

Überall zu finden: Allrounder Ludwig Hermann avancierte jüngst gegen Grünwald zum „Spieler des Tages“: Auch auf ihn wird es im letzten Saisonmatch am morgigen Samstag ab 12 Uhr ankommen. − Foto: Bittner

Diese Ausgangslage vor einem letzten Spieltag gab’s wohl in den wenigsten Ligen schon einmal – egal in welchem Sport: Bis auf den Münchner SC II (aktuell Erster) und Schwaben Augsburg (2.) können noch alle Hockeyteams Erster und auch Letzter (5.) werden. Die MSC-„Dritte“ kann nicht mehr absteigen, wird jedoch ziemlich sicher – sollte es nur einen Sieger in einem der letzten beiden Duelle geben – nicht Meister. Nach dem Rückzug des HC Wacker München II sind am Samstag, 10. Februar, noch vier Teams im Einsatz, die lediglich drei Zähler auseinanderliegen, angeführt von der „MSC-Dritten“, die spielfrei noch die 1. Verbandsliga Südbayern anführt.

Der TSV Bad Reichenhall (3.) empfängt in seiner vorverlegten Partie bereits um 12 Uhr den punktgleichen ASV München II (4.), um 17 Uhr stehen sich dann in Augsburg der TSV Schwaben (2.) und der TSV Grünwald (5.) gegenüber. Je nachdem, wie sich die Relegation in der Oberliga und der Nordbayern-Gruppe gestaltet, kann es in der Liga der Kurstädter neben dem wegen des Rückzugs feststehenden Sechsten Wacker II auch den am Ende Rangfünften mit einem Abstieg erwischen.

Die Möglichkeiten auf dem Hallenparkett: Gewinnt Reichenhall – das wäre für sie das „Entspannteste“ – überholen sie sicher Primus Münchner SC III. Verliert Augsburg oder spielt nur Remis, überholen die Kurstädter mit einem eigenen Dreier auch die Schwaben und ist Meister. Mit einem Unentschieden kann der TSV Platz 1 nicht erreichen. Der Klassenerhalt wäre selbst mit einer Punkteteilung gesichert, da der letzte Saison-Gegner ASV II wegen der dann gleichbleibenden Treffer-Differenz sicher hinter den Gelb-Schwarzen verbleiben würde. Verlieren Kapitän David Wittmann und Co. vor den eigenen Fans, könnte das den letzten Platz und somit den Abstieg zur Folge haben – sofern Grünwald in Augsburg, das nicht mehr absteigen kann, gewinnt. Ein Remis reicht dem Münchner Vorort-Team in diesem Fall wegen des wohl noch immer schlechteren Torverhältnisses nicht.

Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Teams entscheidet die Trefferquote. Reichenhall hat mit „plus 15“ gegenüber allen Konkurrenten die Nase vorn. Selbst Grünwald (5.) ist noch nicht komplett aus dem Rennen – vor allem dank eines positiven Trefferstands. Gewinnt der TSV aus München gegen Augsburg mit mindestens fünf Toren Differenz und spielt Reichenhall gegen den ASV II remis, ist Grünwald Erster. Richtig bitter ist die Lage für den aufstiegswilligen Münchner SC III, da er zum Zuschauen verdammt ist – um am Ende ziemlich sicher den Kürzeren zu ziehen. Wären die Trefferverhältnisse gleich, würden zuerst die mehr geschossenen Tore und danach die höhere Anzahl an Siegen zum Ermitteln der Tabelle herangezogen.

Das Reichenhaller Hockey-Lager ist nach dem 6:4-Erfolg gegen Grünwald zuversichtlich und freut sich aufs Herzschlagfinale. Der Eintritt zur Begegnung in der Sporthalle an der Münchner Allee ist frei, die Wittmann-Crew zählt einmal mehr auf die Unterstützung der heimischen Fans.

− bit