Großer Aufstellungspoker erwartet
Im Halbfinale gastiert „Wundertüte“ in Burghausen: Spannender Hinkampf der Wacker-Ringer gegen Hösbach

05.01.2024 | Stand 05.01.2024, 19:00 Uhr

Beim 14:11-Heimerfolg der Burghauser am 16. Dezember zum Abschluss der Bundesliga Ost kassierte bei Wacker Magomed Kartojev (hinten) gegen Hösbachs deutschen Spitzenringer Niklas Dorn eine 6:8-Niederlage nach Punkten und möchte nun am Samstag den Spieß umdrehen. − Foto: Zucker

Der erste Schritt ist gemacht: Mit dem ASV Schorndorf haben die Ringer des SV Wacker Burghausen einen der stärksten Widersacher im Rennen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Viertelfinale ausgeschaltet – und das auf bravouröse Art und Weise. Nun wartet im Halbfinale mit dem KSC Germania Hösbach eine echte „Wundertüte“ auf die Staffel von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, die am Samstag, 6. Januar, um 19.20 Uhr im Hinkampf Heimrecht genießt.

Bereits in der regulären Bundesliga-Saison überzeugten die „Vikings“ dank eines breiten und flexibel zusammengestellten Kaders und galten als überaus schwer auszurechnender Gegner. Extra für die Playoffs wurden noch drei weitere Hochkaräter verpflichtet, wodurch das Team nochmals gehörig an Qualität zulegen konnte.

„Die Mannschaft von Hösbach hat in den Playoffs nur noch rudimentär mit der zu tun, gegen die wir in dieser Saison bereits zweimal knapp gewinnen konnten“, sagt Ponomartschuk mit dem Verweis auf die KSC-Verpflichtung von Europameister Malkhas Amoyan, U23-Vize-Europameister Niklas Öhlen und des Türken Yavuz Fatih Sentürk. Es werde zu einem großen Aufstellungspoker beider Rivalen kommen, so der SVW-Trainer, der betont: „Wir werden auf alles gefasst sein und möchten bereits in der heimischen Sportparkhalle den Grundstein für den Finaleinzug legen.“

Vor eine wahre Herkulesaufgabe wird gleich zum Einstieg Givi Davidovi gestellt, sollten die Gäste erneut auf den bislang ungeschlagenen Kasachen Daulet Temirzhanov zurückgreifen. Die wichtigste Frage wird lauten: Wo setzt der neue KSC-Chefcoach Bengt Trageser den einzigen zulässigen Nicht-EU-Ausländer ein? Zur Disposition steht neben Temirzhanov bis 57kg Freistil noch der armenische Superstar Amoyan (86kg griechisch-römischer Stil). Mit einem rein deutschen Duell ist im Schwergewicht zu rechnen. Hier sollten sich Ramsin Azizsir und Hösbachs Robin Ferdinand gegenüberstehen. Da beide rund 100kg auf die Waage bringen, ist mit einem offenen Vergleich zu rechnen. Vertrauen bis 61kg Greco beide Seiten ihren arrivierten Kräften, läuft es auf ein spannendes Duell zwischen Fabian Schmitt und Peter Haase hinaus. Zuletzt behauptete sich Schmitt knapp mit 3:1.

Bis 98 kg Freistil Hausherren leicht favorisiert

Bis 98kg Freistil gehen sowohl Erik Thiele als auch Akhmed Magamaev gegen Johannes Deml im Team der Unterfranken leicht favorisiert auf die Matte. Zum Abschluss des ersten Abschnitts wird bis 66kg Freistil ein echtes Schmankerl aufgetischt: Während bei Germania mit Eigengewächs Niklas Dorn ein deutscher Spitzenmann gesetzt ist, kann Wacker wahlweise Weltmeister Iszmail Muszukajev oder Magomed Kartojev aufbieten. Es könnte aber auch – wie im Viertelfinale – der Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan auflaufen.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte erwartet die zahlreichen Fans Ringsport der Extraklasse, wenn bis 86kg der Klassiker für die Gäste der international erfahrene Bulgare Aik Mnatsakanian oder eben Europameister Malkhas Amoyan auf die Matte geht. Der Weltklasse-Konkurrenz stellt sich Roland Schwarz, der auf eine bislang tadellose Saisonleistung zurückblicken kann. Auch für Witalis Lazovski, der nach seinem Abkochen vom 66- ins 71-kg-Limit zurückkehrt, wird Hösbach vermutlich mit Nils Buschner ein nationales Ass parat haben. Alternativ könnte sich auch der schwedische Vize-Europameister der U23, Niklas Öhlen, stellen.

Im Duell zweier Neuzugänge wird sich Burghausens Rasul Altemirov (80kg Freistil) gegenüber der Vorwoche erheblich steigern müssen, will er gegen den bisher ungeschlagenen Rumänen Yakub Shikhdzhamalov bestehen. Alternativ könnte Burghausen auch Neuerwerbung Zelimkhan Khadjiev ins Rennen schicken. So bliebe bis 75kg noch Platz für Altemirov oder Iszmail Muszukajev, die es mit dem Hösbacher Aushängeschild und aktuell stärksten deutschen Freistil-Ringer dieser Kategorie, Tim Müller, zu tun bekommen. Als gesetzt gilt im abschließenden Greco bis 75kg beim SVW Michael Widmayer. Mit einem engen Kampf wird gerechnet, denn sowohl Nils Buschner als auch der Pole Gevorg Sahakyan gelten als bärenstarke Widersacher.

− rh