Aufstiegsberechtigt in die Regionalliga
„Heuer hat alles gepasst“: Seidl und Baumgartner führen Reichenhaller Tennisherren 65 zu Bayernliga-Meistertitel

18.07.2023 | Stand 14.09.2023, 11:27 Uhr

Die Bayernliga-Meistermannschaft des TC Bad Reichenhall mit Wolfgang Becker (von links), Wolfgang Lampl, Sepp Baumgartner, Rolf Seidl (mit Meisterpokal) und Willi Weiß. Ganz Rechts Manfred Mayer vom Bayerischen Tennisverband. −Foto: Kas

Ein Trostberger und ein Waginger haben die Herren 65 des Tennisclubs Bad Reichenhall zum souveränen Meistertitel in der Bayernliga geführt. Rolf Seidl als Kapitän und Doppelspezialist sowie Sepp Baumgartner als Nummer eins eilten mit ihrer Truppe von Sieg zu Sieg und sind jetzt in die Regionalliga, der höchsten deutschen Spielklasse in dieser Altersklasse, aufstiegsberechtigt.

„Heuer hat alles gepasst, Sepp Baumgartner war eine enorme Verstärkung, doch alle Spieler haben ihre maximale Leistung abgerufen“, freut sich Seidl. Der ehemalige Teisendorfer, der lange in Siegsdorf lebte und seit Jahren in Trostberg daheim ist, konnte vier Mal auf Baumgartner zurückgreifen. Der fünffache Europameister, der heuer bei den Herren 70 auf dem Weg zur weltweiten Nummer eins durch eine Schulterverletzung gestoppt wurde, kämpfte zwar nicht auf aller höchstem Niveau um Weltranglistenpunkte – wohl allerdings in der Bayernliga. In vier Einsätzen blieb er erwartungsgemäß unbesiegt. Zu den vier Einzelsiegen gestellten sich zwei im Doppel hinzu. In der Vierer-Mannschaft waren sieben Spieler am Titel beteiligt.

Die Kurstädter starteten souverän durch, triumphierten zwei Mal 6:0 und fünf Mal 4:2. Zunächst ging’s mit einem Kantersieg gegen den TSV Eintracht Karlsfeld los, ehe der so wichtige Erfolg gegen Starnberg folgte – beides auf eigener Anlage in der Nonner Au. Mit einem 4:2-Triumph bei Rot-Weiß Passau und einem klaren 6:0 beim TC Schwalbe Ottobrunn ging’s weiter, ehe auf heimischem Terrain mit dem TC Pfaffenhofen ein weiterer harter Konkurrent mit 4:2 ausgeschaltet wurde. Mit demselben Resultat endeten auch die letzten drei Duelle beim TC Blau Weiß München auswärts und gegen den TC Berchtesgaden, wo dann zur Meisterfeier geladen wurde. Am Ende stand eine 14:0 Punkte-Bilanz auf der Habenseite.

Den Vizerang belegte der TSV Starnberg, der sechs Erfolge feierte und nur gegen Reichenhall den Kürzeren zog. Dritter wurde der TC Pfaffenhofen (8:6) vor Passau, das auf 7:7 Zähler kam. Die Mannschaft wurde beim letzten Heimspiel gegen Berchtesgaden von Verbandsfunktionär Manfred Mayer geehrt. „Gratulation, das war eine hervorragende Leistung, die große Anerkennung findet“, betonte der Vertreter des Bayerischen Tennisverbandes und überreichte Kapitän Seidl den Meisterschaftspokal.

Unbesiegt wie Baumgartner blieb heuer auch Peter Schwaiger, der an den Positionen eins und zwei spielte. Der 65-Jährige entschied seine drei Einzel und zwei Doppel für sich, hält also bei 5:0. Als fleißigster Spieler an Position drei avancierte Willi Weiß, der immer dabei war und sich im Einzel lediglich einmal geschlagen geben musste. Ein 6:1 steht hier zu Buche, hinzukommt ein 4:2 im Doppel. Seidl selbst nahm sich heuer etwas zurück, da er parallel bei den Herren 60 der TeG Alzstadt in Trostberg den Schläger schwingt. Der Mannschaftsführer gewann sein einziges Einzel und steuerte drei Doppelsiege hinzu. Verlass war auch wieder auf Viktor Ocenas mit einer 5:3-Bilanz (2:2 im Einzel/3:1 im Doppel).

Gerade auf den hinteren Positionen waren die Reichenhaller eine Macht. Mit Wolfgang Lampl und Wolfgang Becker kamen hier zwei Spieler zum Einsatz, die aufgrund ihrer Bringerqualitäten für jeden Gegner höchst unangenehm sind. Lampl bestritt sechs Einzel, gewann vier davon und wies eine 3:3-Doppelbilanz auf. Becker war an Position vier nicht zu bezwingen, gewann fünf Einzel und drei Mal im Doppel.

Gemeldet waren heuer auch Andre Birn, Johann Ebner, Dieter Vock, Karlheinz Kas, Wolfgang Pichler und Josef Hammerl, die jedoch nicht zum Einsatz kamen. Ob das Meisterteam den Aufstieg in die Regionalliga wahr nimmt, ist noch offen. „Darüber entscheiden wir im Herbst in einer gemeinsamen Sitzung“, so Seidl. Im kommenden Jahr werden dann sechs statt bisher vier Spieler pro Einsatztag benötigt, außerdem einer beziehungsweise zwei mehr im Doppel. Zudem stehen enorm weite Fahrten unter anderem nach Lichtenfels, Waldheim, Hof, Kottern oder Seefeld an. Regionalliga-Meister wurde übrigens der TP Lichtenfels vor Grün-Weiß Luitpoldpark München.

− kk