Dreijahresvertrag abgeschlossen
Ein Trostberger rockt den Ruhpoldinger Biathlon-Weltcup: Anderl Schinko begleitet mit seiner Marketingfirma Event

16.11.2023 | Stand 16.11.2023, 12:53 Uhr

Der Trostberger Anderl Schinko ist mit seiner Agentur B2Sports beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding eingestiegen. Der Vertrag läuft vorerst drei Jahre. − Foto: Kas

Er ist in Trostberg geboren, hier zur Schule gegangen, hat bei der FA Fußball gespielt und ist heute mit seiner Agentur B2Sports im Sport-Marketing zu Hause: Anderl Schinko. Erstmals kümmert sich der Geschäftsführer jetzt um Biathlon, insbesondere um den Weltcup im Januar in Ruhpolding. „Die Arena GmbH ist auf uns zugekommen, wir waren uns schnell einig, haben einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben und seither laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, die Zeit ist aber knapp“, sagt der 54-Jährige.

Laut Vertrag kümmert sich sein Unternehmen von München aus um alles, was beim Weltcup nicht oder nur wenig im Fernsehbild zu sehen ist. „Mit Titelsponsor BMW oder den Premiumsponsoren Viessmann, Hörmann, DKB, Erdinger Alkoholfrei, Decathlon und Bauhaus haben wir nichts zu tun, aber wir machen die Geschäfte dahinter“, erklärt Schinko. Und da gebe es reichlich zu tun, auch wenn Bereiche wie VIP-Zelt, Ticketing, Schneedepot, Strecke, Schießstand, Tribünenaufbau und Championspark auch nicht in seinen Bereich fallen. Schinko und Co. sind zuständig für Stände und Hütten in der Arena, für die Verpflegung, für ganzjähriges Sponsoring im Stadion, für neue Kontakte und Deals, für die Ansprechpartner der verschiedenen Agenturen, für die Logistik und die vielen Partner des Deutschen Ski-Verbandes (DSV).

„Biathlon ist für uns Neuland, aber ich kenne den Weltcup in Ruhpolding als Stammgast seit Jahren, außerdem ist es kein Nachteil als Chiemgauer im Chiemgau zu verhandeln“, scherzt der Trostberger, der insgesamt 40 Mitarbeiter hat und mit seinem Team im Haus des Fußballs in München in der Brienner Straße 50 ein ganzes Stockwerk belegt. Gearbeitet wird hier in einem Großraumbüro auf rund 400 Quadratmetern. Für Ruhpolding hat er fünf Mitarbeiter abgestellt, die Leitung hat Caroline Döbler, die ständig in die Chiemgau-Arena pendelt und die Bereiche Vertrieb, Strategie und Marketing abdeckt.

Wintersport nichts Neues für den Trostberger

So ganz fremd ist Schinko der Wintersport nicht, obgleich er jahrelang dem Fußball treu geblieben ist. 1999 hatte er die Snowboard-Weltmeisterschaften am Götschen im Berchtesgadener Land begleitet. Schinko war damals bei der Agentur S+K und war mit einer Vorlaufzeit von eineinhalb Jahren für das komplette WM-Marketing zuständig. Davor arbeitete er unter anderem für den TTC Iphitos München in der Tennis-Szene und für die Olympiapark München GmbH. Hier war er 2002 bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften „Head of Logistik“. Das heißt, er war verantwortlich für TV-Logistik, Akkreditierung, Telekommunikation, Transport, VIP-Shuttle, für Sicherheit und Übernachtungen, egal ob bei Sportlern, Trainern oder Funktionären.

Ende 2002 holte ihn der Bayerische Fußball-Verband. Von da ab lief die Vorbereitung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die nicht nur in seinem Zuständigkeitsbereich von München und Nürnberg zum Sommermärchen wurde. Schinko machte sich damals einen Namen in der Szene, auch weil er mit dem Bayerischen Innenministerium eng zusammenarbeitete. „Es war ein Traum, so nah dran zu sein am Weltfußball – und ich in verantwortlicher Position“, schwärmt er heute noch.

Ein Jahr nach der Fußball-WM wechselte er vom BFV zur Marketing-Tochter BFV Service GmbH, wo er bis heute Geschäftsführer ist, parallel zu seinem Geschäftsführer-Posten bei B2Sports, einer Agentur, die vor drei Jahren gegründet wurde. „Die Fäden laufen im Haus des Fußballs zusammen. Über die Jahre haben wir ein einzigartiges Netzwerk im bayerischen Amateursport aufgebaut und betreuen erfolgreich zahlreiche Partnerschaften“, erklärt Schinko, der nach dem Abitur Sportmanagement in Düsseldorf studiert hat. Dabei muss man wissen, dass der BFV der mitgliederstärkste Landesverband innerhalb des DFB ist. Und der wird von Schinko und seinem Team exklusiv und professionell vermarktet, darunter auch die Sportschule Oberhaching und die BFV-Sozialstiftung.

Seit September in ganz engem Austausch

Aktuell aber gilt Schinkos Fokus ganz dem Biathlon-Weltcup. Die Zeit sei sehr kurz gewesen, man habe erst im September den Kooperationsvertrag unterschrieben. Die ersten Kennenlern-Gespräche seien mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Arena GmbH, Harald Stempfer, und mit Geschäftsführer Timo Gerhold geführt worden. „Wir waren gleich auf einer Wellenlänge, sind seit September in ganz engem Austausch“, versichert Schinko. Er spricht von einer großen Herausforderung, wolle mindestens den Standard der letzten Jahre halten, sieht aber auch, dass einige Bereiche brach lagen.

Sein Credo: „Je besser der Weltcup in Ruhpolding läuft, desto mehr verdient der Veranstalter, aber auch wir, denn Marketing-Agenturen sind immer am Erfolg beteiligt.“ Aber er weiß auch: „Die Chiemgau-Arena ist rentabel, Potenzial ist da, das muss aber auch ausgeschöpft werden.“ Und ein Gutes hat das Engagement in Ruhpolding auch: „Da mache ich dann manchmal einen Abstecher nach Trostberg, sonst komme ich gar nicht mehr zu meinen Eltern!“