Oberbayerische Meisterschaften
DM-Norm und Kreisrekord geschafft: Carina Binder und Aaron Kerling von ASV Piding tüten Titel ein

05.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:57 Uhr

Aaron Kerling vom ASV Piding gelang neben seinem Sieg über die 300 Meter Hürden auch die Norm für die deutsche Jugendmeisterschaft der U16. −Foto: Verein

Zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze lautet die erfreuliche Bilanz der Leichtathleten des ASV Piding bei den oberbayerischen Meisterschaften der U16 und U20 in Aschheim bei München.

Carina Binder ging als Favoritin in den 100-Meter-Bewerb der W14, war sie doch mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung vor der Zweitschnellsten gemeldet. Bei Regen und relativ kalten Temperaturen entschied sie den Vorlauf souverän für sich und blieb als Einzige unter der 13-Sekunden-Marke (12,99). Ihre Teamkollegin Valerie Haarer aus Bad Reichenhall schied als Vierte aus. Als es später um den Titel ging, zeigte sich Binder ebenso sprint- wie nervenstark und lief als ungefährdete Gewinnerin ins Ziel (12,95). Silber ging an Anna Schmid (LG Festina Rupertiwinkel, 13,24) und Lisa Erhardt (LAG Garmisch-Partenkirchen, 13,47).

Weitsprung der W14 teilnehmerstärkster Wettbewerb

Nach einer langen Pause bei mittlerweile schwülwarmem Wetter hatten Binder und Haarer mit dem Weitsprung der W14 nicht nur den allerletzten Wettkampf der Meisterschaft, sondern mit 49 Athletinnen auch noch den teilnehmerstärksten zu bewältigen. Beiden war in den ersten Versuchen die Müdigkeit anzumerken. Während Binder im dritten Versuch einigermaßen das Brett traf, bekam Haarer ihre Anlaufprobleme nicht in den Griff und schied nach drei ungültigen Versuchen aus. Binder hingegen steigerte sich im Endkampf von Versuch zu Versuch und tütete mit 4,95 Metern Silber ein.

Die 16-jährige Magdalena Pickl aus Anger ging bei der WU20, also bei den bis zu 19 Jahre alten Frauen an den Start. Den 100-Meter-Sprint nahm sie eher als Vorbelastung für ihre eigentliche Stärke, die 400 Meter, wahr. Auf der Stadionrunde bewies sie anschließend enormen Kampfgeist. Vom Trainer mit einer zu ambitionierten Marschroute auf die mit am kräftezehrendste Laufstrecke geschickt, musste sie dem zu hohen Anfangstempo auf der Zielgerade Tribut zollen. In 64,63 Sekunden belohnte sie sich dennoch mit der Bronzemedaille – auch wenn sie bei den bayerischen U18-Meisterschaften noch über eine Sekunde schneller gelaufen war.

Zwei Bronzemedaillen für Arno Mayer

Wie Pickl gehört Arno Mayer dem Jahrgang 2006 an, und genau wie Pickl scheute er nicht das Kräftemessen mit den zum Teil schon 2004 geborenen Athleten der U20. Wachstumsbedingte Knieprobleme beeinträchtigen den Gymnasiasten momentan vor allem in den Sprüngen, so dass er in seiner eigentlichen Paradedisziplin, dem Hochsprung, mit 1,69 Metern sichtlich unzufrieden war. Nichtsdestotrotz reichte diese Höhe im Feld der sieben Konkurrenten zu Rang 3. Seine zweite Bronzemedaille sicherte sich Mayer im Speerwerfen. Erstmals musste er mit dem 800 Gramm schweren Männerspeer werfen. Mit 42,08 Metern blieb er jedoch nicht weit hinter der eigenen Bestweite mit dem Jugendspeer.

Etwas angespannt waren die Nerven bei allen Beteiligten, als Aaron Kerling aus Ainring den 300-Meter-Hürdenlauf in Angriff nahm. Nach einer sehr erfolgreichen Hallensaison 22/23 hatte sich der 15-Jährige beim Kaderlehrgang im März am Oberschenkel verletzt und konnte monatelang nicht trainieren. Sprint, Kurzhürden und Sprung waren noch immer nur eingeschränkt für ihn möglich, weshalb er sich auf die Hürdenstrecke fokussierte. Als primäres Ziel bei der „Oberbayerischen“ stand nicht unbedingt der Titelgewinn, sondern die Norm (45,50 Sekunden) für die in Stuttgart ausgetragenen deutschen Schülermeisterschaften zu knacken.

Schuberth und Kerling in etwa gleich auf

Mit Noah Schuberth (TV Geisenfeld) traf Kerling auf den heuer bislang schnellsten Bayern, der bereits deutlich unter der geforderten Norm bleiben konnte. Für den Pidinger Nachwuchsathleten war’s hingegen das erste Rennen über diese schwierige Distanz. Relativ verhalten ging er aus den Startblöcken, fand allerdings schnell in seinen raumgreifenden Schritt und machte dank seiner guten Hürdentechnik Meter für Meter gut. Zu Beginn der Zielgerade lagen Schuberth und Kerling in etwa gleich auf, doch der Ainringer zog schließlich voll durch und entschied das Duell deutlich für sich. Die 42,37 Sekunden, die auf der Anzeigentafel aufleuchteten, bedeuteten den Titel, die Qualifikation für die DM, Platz 1 in der aktuellen Bayerischen Bestenliste, Platz 9 in der aktuellen Deutschen Bestenliste sowie einen neuen Chiemgaurekord. Den bislang gültigen hielt Thomas Baumann vom TSV Trostberg (44,5).

− red