Spannung vom Tip-Off bis zur Schlusssirene, volles Haus und zwei Mannschaften, die es in der Offensive krachen ließen: Die dritte Saisonpartie des TSV Neuötting in der Bezirksoberliga Nord hatte alles, was zu einem Basketballspiel an einem Samstagabend gehört – jedoch mit herzzerbrechendem Resultat. Denn die Innstädter verloren gegen den SV Weißblau-Allianz München knapp mit 86:87.
Doch der Reihe nach: Erneut konnte Neuöttings Coach Milos Perovic aus dem Vollen schöpfen. Über die Stärke des Gegners wusste man Bescheid, nachdem die Münchner die ersten beiden Begegnungen eigentlich gewonnen hatten, jedoch wurde die Partie aus der Vorwoche gegen Vilsbiburg im Nachhinein mit 0:20 und einem Punkt Abzug gewertet, nachdem ein nicht gemeldeter Spieler eingesetzt worden war.
Das Duell startete mit Korberfolgen hüben wie drüben. Leichtsinnigkeiten in der Neuöttinger Defense halfen den Gästen vor allem in den Anfangsminuten, und so stand es bereits zur Mitte des ersten Viertels 11:17. Nach einer Auszeit der Hausherren lief es etwas besser – vor allem Laurens Urbanke brachte den TSV mit zwei Dreiern und einem Buzzerbeater zurück in die Partie. Nach zehn Minuten stand es somit 27:29. Im zweiten Abschnitt ließ das Scoring in der Offense bei beiden Teams zwar etwas nach, doch das Spiel blieb durchgehend auf Augenhöhe. Bei den Gästen lief vor allem Daniel Merkl heiß, der bis zur Halbzeit vier Dreier verwandelte – 44:49.
In der Halbzeitansprache war klar, dass der TSV das Duell in der Defense gewinnen und die Gäste zu schwierigeren Würfen und Fehlern zwingen muss, um in der Offensive leichter punkten zu können. Dies gelang im dritten Viertel über viele Phasen relativ erfolgreich, was zur Folge hatte, dass sich Rückstand reduzierte (69:71).
Nervenaufreibendes viertes Drittel
Der vierte Abschnitt hatte es nochmal in sich. Die Münchner setzten sich zunächst mit sieben Punkten ab. Doch die Neuöttinger antworteten prompt und stellten den Zwei-Punkte-Rückstand schnell wieder her. Die Schlussminuten waren geprägt von mehreren hitzigen Szenen und einem Neuöttinger Publikum, das lautstark hinter dem Team stand. Besonders laut wurde es schließlich, als die Unparteiischen das Spiel unterbrachen, als ein Münchner am Boden lag und der TSV im Angriff war, nachdem die Referees zuvor bei einer ähnlichen Situation auf der anderen Seite bis zum Ende der Münchner Chance weiterlaufen gelassen hatten. Die Mannschaften lieferten sich einen Fight auf Augenhöhe, und es war klar, dass dieses Duell in den Schlusssekunden entschieden wird. Bei noch 45 verbleibenden Sekunden und einem 83:85-Rückstand brachte Neuöttings Routinier Markus Haindl den Ball für einen enorm wichtigen Angriff nach vorne, der in einem Dreier von Christopher Krammer aus der Ecke endete und dem Gastgeber die 86:85-Führung bescherte. Allianz München nahm bei noch 30 Sekunden sofort die Auszeit. Die darauffolgende Aktion endete in einem Wurffoul und zwei Freiwürfen für die Gäste, die beide verwandelt wurden – 86:87. Die Innstädter kamen nochmal nach vorne. Den finalen Wurf von Krammer verteidigten die Gäste allerdings so gut, dass sich am Spielstand nichts mehr änderte.
Der TSV kassierte somit die zweite bittere Saison-Niederlage. Bereits am Sonntag, 29. November, bietet sich die Gelegenheit, in der Partie bei der Vilsbiburger Reserve zurück in die Erfolgsspur zu finden. Tip-Off ist um 17 Uhr. Für Neuötting punkteten: David Eichmüller (15/davon 1 Dreier), Laurens Urbanke (14/2), Christopher Krammer (12/2), Markus Haindl (12), Jonathan Macé (11), Tobias Lechner (10), Henrik Urbanke (7/1), Andreas Klett (3/1), Peter Breitfeld (2).
− red
