Start-Zeremonie vor historischer Kulisse der Prager Burg, Siegerehrung am Passauer Rathausplatz und dazwischen actionreiches Motorsport-Spektakel in drei Ländern: Das ist der Rahmen für die Rallye-WM im Oktober kommenden Jahres in Tschechien, Oberösterreich und im östlichen Niederbayern. Der ADAC hat am Montag zusammen mit seinen Partnern die Pläne für die Central European Rallye vorgestellt.
Wie kam es zur Idee einer grenzübergreifenden Bewerbung?
ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser aus Passau berichtet lächelnd von einem Gespräch mit Jan Stovicek, Präsident des tschechischen Automobilklubs, in der Lobby eines Hotels in Bahrain, wo beide anlässlich einer Veranstaltung zusammengetroffen waren. „Wir waren uns schnell einig, dass wir mit der tschechischen Begeisterung, der deutschen Organisation und den österreichischen Strecken alle Voraussetzungen haben für ein solches Unternehmen“, sagte Ennser. Nun, nach drei Monaten gemeinsamer Arbeit, sprachen sowohl Ennser als auch sein tschechischer Mitstreiter Stovicek von großer Vorfreude auf ein Großereignis, wie es sich die Rallye-Fans hüben und drüben seit Jahrzehnten gewünscht hätten.
Was ist zu Strecken und Prüfungen bekannt?
Harald Hertz, Präsident der Austrian Motorsport Federation (AMF) unterstrich das Vorhaben, wonach sich die zu fahrenden Strecken beim WM-Lauf am Profil der Drei-Städte-Rallye orientieren werden. Am Freitag, 27. Oktober, wird in Tschechien gefahren, der Samstag gehört den Oberösterreichern, am Sonntag geht’s in den Landkreis Freyung-Grafenau und ins Passauer Land. 18 bis 20 Sektionen insgesamt sind nach Hertz’ Worten geplant. Die detaillierten Pläne seien in Arbeit.
Wann gibt es Tickets?
Gerd Ennser kündigte an, dass Tickets für die Veranstaltung noch vor Weihnachten in den Verkauf gehen werden – zum Preis von „unter 100 Euro“, wie er sagte. Die Tickets gelten demnach für alle Veranstaltungstage. Allein für den Start in Prag rechnet Jan Stovicek mit bis zu 100000 tschechischen Rallye-Fans, für die der WM-Lauf im eigenen Land „das größte Geschenk“ sei.
Wie steht die Rallye-WM zum Thema Nachhaltigkeit?
Bei aller Liebe für Benzingeruch, für die Geräusche heulender Motoren seien Nachhaltigkeitsziele von entscheidender Bedeutung für den Rallye-Sport, stellte Gerd Ennser fest. „Motorsport ist zudem ein Treiber bei der Entwicklung klimafreundlicher Technologien“, erklärte Ennser. In der abgelaufenen WM-Saison waren die Fahrzeuge erstmals mit Hybridmotoren, betrieben mit Biokraftstoff, unterwegs. „Mit Hybrid können wir wunderbaren Rennen fahren“, stellte Ennser fest. Für die Verbindungsfahrten sowie die Bewältigung der Strecken im Service-Park nutzen die Piloten einen Elektro-Modus ihrer Fahrzeuge.
Ist die Drei-Länder-WM in Niederbayern ein Modell für die Zukunft?
Die Vereinbarung über die Austragung der Central European Rallye mit dem Weltverband gilt zunächst für drei Jahre. „Was danach kommt, werden wir sehen“, stellte ADAC-Sportchef Ennser fest. Aber an der Entschlossenheit der Macher lässt sein österreichischer Funktionärskollege Hertz keinen Zweifel. „Wir werden dafür sorgen, dass diese WM-Tage zu einem Publikumserfolg werden“, kündigte Hertz an.
