Handball
Zwei Heimniederlagen trüben die Stimmung: Mettener Handballern geht die Luft aus

18.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:27 Uhr
Peter Dermühl

„Das ist viel zu wenig“: Mettens Trainer Walter Steininger kritisierte seine Mannschaft nach der 19:22-Heimniederlage gegen Freising-Neufahrn. −Foto: Helmut Müller

Kurz vor Toresschluss nach acht Monaten Saison mit 21 Punktspielen machten jetzt die Oberliga-Herren der SSG ausgerechnet vor heimischer Kulisse schlapp – sehr zum Ärger von Cheftrainer Walter Steininger. „22 Tore zu kassieren ist absolut in Ordnung, aber zuhause nur 19 zu erzielen, das ist viel zu wenig“, schimpfte der Coach nach der Heimniederlage gegen die HSG Freising-Neufahrn. Vor enttäuschten Fans mussten sich die Damen in der letzten Oberliga-Partie der Saison gegen den TV Altötting mit 22:23 ebenfalls geschlagen geben.

Bis auf Manuel Schwab und den langzeitverletzten Sebastian Klima konnte Übungsleiter Steininger personell endlich wieder einmal aus dem Vollen schöpfen. Er hatte zudem beim Blick auf die Bank der Oberbayern festgestellt, dass neben dem erkrankten Freisinger Trainer Erik Brasko auch noch drei Stammspieler der HSG fehlten. Steininger im Rückblick auf das Spiel: „Es wäre noch nie so leicht gewesen, gegen Freising zu gewinnen.“ Ganz nach dem Geschmack des heimischen Anhangs lag Metten in einer ausgeglichenen, aber intensiven Anfangsphase Mitte der ersten Hälfte nach einem Doppelschlag von Jakub Režábek mit 7:5 in Führung.

Dann aber begannen die Hausherren, sich wieder einmal selbst im Weg zu stehen. Zwar machte der Angriff ordentlich Druck, verstand es aber nicht, die Wucht der Offensive in Tore umzumünzen. Als dann auch noch die SSG-Defensive zu wackeln begann, hatte Freising umso leichteres Spiel. Wären da nicht zunächst Keeper-Legende Hias Elgeti und später sein nicht minder starker Kollege Stefan Kraus gewesen, die Gäste aus der Domstadt hätten ergebnistechnisch Reißaus genommen. Das von Flocky Sedlmeier eingefädelte und durch Severin Primbs vollendete 13:12 knapp vor dem Halbzeitpfiff kaschierte daher eher das Mettener Unvermögen.

Coach Steiningers deutliche Ansage beim Pausentee fruchtete wenig. Die Hausherren blieben sich auch im zweiten Durchgang treu, agierten hektisch und produzierten Fehler um Fehler. Stefan Kraus, der jetzt für Elgeti den Kasten hütete, hielt die SSG mit seinen Paraden auf Schlagdistanz. Nach dem von Jan Matoušik in der 41. Minute versenkten Siebenmeter-Strafwurf zum 16:15 für Metten kippte die Partie jedoch zugunsten der Gäste. Die Klosterer konnten zwar noch zweimal ausgleichen, doch die Oberbayern blieben am Drücker und holten sich mit dem abschließenden 22:19 verdient zwei Punkte. Für Steiningers Mannen allerdings wächst jetzt binnen zwei Wochen der Druck. In 14 Tagen steigt erneut zuhause das Saisonfinale gegen den TV Altötting. Und dabei erwartet das treue Mettener Publikum einen versöhnlichen, nämlich siegreichen Abschluss.


So spielte die SSG: Tor: Stefan Kraus, Hias Elgeti; Feld: Matoušik, Režábek, Huml, Milý, Muhr, Gäck, Sedlmeier, M. Elgeti, Friedrich, Primbs, Sigl.

Die Tore warfen: Jan Matoušik (7 Tore / davon drei verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Jakub Režábek (3), Jan Friedrich (1), Florian Sedlmeier (4), Matthies Elgeti (2), Severin Primbs (1), Patrick Sigl (1).

Das nächste Spiel: Samstag, 29. April, 16 Uhr, Heimspiel gegen den TV Altötting.


Der Plan war, sich im letzten Spiel der Saison mit einem Sieg über Landesliga-Absteiger TV Altötting von der so sehr zugeneigten Fangemeinde zu verabschieden. Dass die lange Zeit verletzte Milena Niewöhner zum Saisonfinale wieder mit von der Partie war, bedeutete für das Team zusätzliche Motivation. Außerdem galt es, die unglückliche Hinspiel-Niederlage in Altötting wettzumachen. Und es sah in Abschnitt eins gut aus: Die Schützlinge des Trainergespanns Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima hielten den Tabellenzweiten in Schach und übernahmen zeitweise sogar die Führung.

Dabei wurde verbissen gekämpft: Vier Zeitstrafen und acht 7-Meter-Strafwürfe verhängten die beiden Unparteiischen allein in der ersten Halbzeit. Einen dieser Strafwürfe konnte die wieder genesene Milena Niewöhner sicher zum 5:5 verwandeln. In der Folgezeit wogte das Match hin und her, bis zu einer 2-Minuten-Strafe gegen Vanessa Klima. Angesichts der Mettener Unterzahl hatten die Pilgerstätterinnen leichteres Spiel und kamen so zum 12:11-Halbzeitstand.

Dem Appell ihrer Trainer, jetzt bloß nicht nachzulassen und den schon legendären Mannschaftsgeist aus der Flasche zu lassen, kamen die Mettenerinnen folgsam und nach. Zehn Minuten vor Abpfiff glich Ramona Achatz zum 20:20 aus. Doch Altötting legte drei Tore vor. Erneut war es Achatz, die mit zwei Treffern den Anschluss bis zwei Minuten vor Abpfiff herstellte. Danach ließen bei Metten die Kräfte nach und es blieb beim knappen 23:22 für Altötting. Die SSG-Damen beenden die Saison mit dem vierten Platz in der Oberliga Altbayern. Das Trainerduo Scheichenzuber und Klima übereinstimmend vor dem jubelnden Publikum: „In einer diesmal so starken Liga so weit vorne zu landen, ist auch dem unglaublichen Teamgeist unserer Mädels zu verdanken und deshalb sind wir alle überglücklich!“


So spielte die SSG: Tor: Tanja Kraus; Feld: Klima, Bühler, Brinkmann, Haimerl, Steininger, Achatz, Zeqiri, Venus, Niewöhner, Hundshammer, Stadler.

Die Tore warfen: Vanessa Klima (2 Tore/ davon ein verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Sophia Haimerl (7/1), Lena Steininger (3), Kaltrina Zeqiri (1), Ramona Achatz (6), Milena Niewöhner (1/1), Alexandra Venus (2).