Die Bayernliga-Volleyballerinnen des FC Tiefenbach DJK mussten zuletzt in Schwabing einen wahren Kraftakt stemmen. Der erste Satz ging mit 18:25 klar verloren, in den folgenden drei Durchgängen brachte erst die „Verlängerung“ die Entscheidung für die Niederbayerinnen. Sie hatten jeweils mit 28:26 die Nase vorne und somit als Spitzenreiter weitere drei wichtige Punkte „eingesackt“.
Während der FTM Schwabing nahezu seinen kompletten Kader aufbieten konnten, mussten die Gäste improvisieren. Drei Spielerinnen fehlten, einige hatten aufgrund der Erkältungswelle Trainingsrückstand. Denkbar ungünstig begann der erste Satz: 4:0 für die Oberbayerinnen, dann 11:5, 17:11, 22:13 und schließlich 25:18. Nach 21 Minuten war klar, wenn man so weitermacht, dann jubeln am Schluss andere…
Der „Weckruf“ kam von der Mannschaft selbst, eine personelle Umstellung unterstützte die Aufbruchsstimmung. Den erneuten Rückstand zu Beginn des zweiten Satzes hatte man bei 8:8 aufgeholt und dann wurde um jeden Ball gekämpft. Die Auszeiten beider Teams bei 16:16, 19:20, 21:21 und 24:23 zeigen das Kopf-an-Kopf-Rennen, das dann die Gäste mit 28:26 für sich entschieden haben. Das Fazit: Durchatmen – auch unter schwierigen Bedingungen! Aber die Münchnerinnen witterten ihre Chance. Gleich zu Beginn des dritten Satzes gelang ihnen wieder eine Aufschlagserie und die FCT-Mädel lagen 1:6 hinten. Aber auch Tiefenbach kann „Aufschlag“. Insbesondere Elena Lüftl, die ein hervorragendes Spiel machte, heizte den FTM-lerinnen kräftig ein, so dass in der ersten Hälfte des Satzes der Gleichstand wieder hergestellt war. Dann wechselte ständig das Aufschlagrecht und erst ab 22:21 waren die Niederbayerinnen immer einen Punkt vorne, wobei der ersehnte Satzball lange auf sich warten ließ: nach 31 Minuten stand es 28:26.
Mentale Stärke war wohl entscheidend
Zu Beginn des 4. Satzes gab es eine längere Unterbrechung aufgrund einer Verletzung einer Schwabinger Spielerin. Dadurch hatten die Gäste etwas den Faden verloren und gerieten 2:8 ins Hintertreffen. Aber auch diese Führung konnten die Mädel um FTM-KapitäninJulia Hinterdobler nicht über die Ziellinie bringen, wobei der Nervenkitzel in diesem Satz den vorherigen in nichts nachstand: ab Punkt 20 ging es nur in Einerschritten weiter – und dies auf beiden Seiten.
„Satzrückstand aufgeholt und drei Sätze auswärts mit 28:26 erkämpft – das hat die Truppe wirklich toll gemacht“, freuten sich die Tiefenbacher Zuschauer. Am Schluss war wohl die mentale Stärke entscheidend, aber auch die Bereitschaft der Spielerinnen auf „ungewohnten“ Positionen ihr Bestes zu geben. Zum Beispiel wechselte Annika Winkler von der Diagonal- auf die Außenposition und Katrin Burkert bewies ihr Universaltalent als Mittelblockerin.
Am kommenden Samstag vorletztes Heimspiel
Die Verantwortlichen in Tiefenbach wissen, dass sich auch bei den restlichen fünf Spielen in der Saison Terminkollision und Verletzungen nicht vermeiden lassen. Sie werden weiter improvisieren. Die personelle Situation dürfte sich auch durch die Tastsache, dass Sarah Kreuzer und Jennifer Schwarzmaier nun vorlesungsfreie Zeit genießen, etwas entschärfen. Beide sind ab sofort bei den Trainings und restlichen Spielen wieder fest dabei.
Am kommenden Samstag findet um 18 Uhr das vorletzte Heimspiel gegen VC DJK München-Ost-Herrsching II statt. Die Münchnerinnen, derzeit auf Platz 3, haben sich den Aufstieg in die Regionalliga gesetzt.
Ebenfalls am Samstag (Beginn 13 Uhr) bestreiten die Tiefenbacher Herren ihr erstes Play-Off-Spiel beim VSV Straubing, derzeit mit acht Punkten Spitzenreiter in den BKL-Playoffs.
− gk
Universell einsetzbar: Tiefenbachs Sarah Kreuzer. − Fotos: Lüftl
Vorlesungsfrei: Jennifer Schwarzmaier ist ab sofort wieder voll dabei.
