Langbahn-Grand-Prix
Speedway: Jungprofi Mario Niedermeier arbeitet hart an seiner Chance auf ein WM-Ticket

12.02.2024 | Stand 12.02.2024, 15:00 Uhr

Ein starkes Duo: Speedwaypilot Mario Niedermeier stimmte seine Rennmaschinen in der heimischen Garage ab. Foto: Alexander Roloff

Mario Niedermeier ist leidenschaftlicher Speedwayfahrer. Der harte Konkurrenzkampf um Punkte und Prämien, aber auch schwere Stürze schrecken den 22-Jährigen aus Langquaid (Landkreis Kelheim) nicht ab. Das Vereinsmitglied vom MSC Abensberg wagt den Spagat zwischen Beruf und Profi.

Im Winter geht er an drei Tagen seinem Beruf als Industriemechaniker bei Trans MF nach. An zwei Tagen betreibt er als Selbstständiger einen Reifenservice. Im Sommer geht es von Rennen zu Rennen. Zwischendrin gilt es, die Motorräder auf Vordermann zu bringen und Trainingskilometer zu sammeln. Einen Feierabend im klassischen Sinn kennt der Tagesablauf des Jungprofis nicht: „Im Winter bin ich nach der Arbeit bis spät in die Nacht hinein in der Werkstatt, ebenso nutze ich die Tage daheim im Sommer, um an den Maschinen zu arbeiten.“ Darüber hinaus versuche er noch Räume zu finden, um Kraft- und Kondition zu verbessern.

Ein Speedwayfahrer in der dritten Generation

In der Saison 2024 möchte der Stahlschuhartist in die Langbahn-Weltelite vorpreschen, sich aber auch in der ersten und zweiten Speedway-Bundesliga behaupten. Zudem spekuliert Niedermeier mit einem Engagement in der englischen Topklasse. Den Rennsport hat der Langquaider in die Wiege gelegt bekommen: Bereits Großvater Walter Scheck und Papa Otto Niedermeier zogen auf den Speedwaymaschinen ihre Bahnen. Allerdings wechselte Mario Niedermeier erst mit 14 Jahren zum Motorsport. Zuvor jagte er als Eishockeyspieler dem Puck hinterher. „Der Wechsel zum Speedway kam im Vergleich zu anderen Fahrern vielleicht etwas spät“, meint Großvater Walter Scheck.

Mario Niedermeier feiert nationale und internationale Erfolge

Youngster Mario lernte schnell und schaffte als U23-Fahrer den Anschluss an die nationale und internationale Spitze. Als Junior sicherte er sich bereits einen deutschen Vizetitel. Im Vorjahr schaffte Mario Niedermeier an der Seite von Norick Blödorn den Sprung auf den nationalen Silberplatz im Paarfahren. Bei der Europameisterschaft driftete er als jüngster Fahrer auf den achten Platz. Auch bei der U23-WM belegte der Langquaider Rang acht.

Es sei aber mehr dringewesen: „Wir hatten Pech: Ich lag permanent auf Podiumskurs. Ein Ausfall warf mich aber deutlich zurück.“ Nachdem er zuletzt auch für die Trans MF Landshut Devils aktiv war, fährt Niedermeier in der Saison 2024 für Stralsund (1. Liga) und Berghaupten (2. Liga) um Bundesligapunkte. Zudem habe er ein Engagement in England in Aussicht. Zusätzlich möchte er in den nächsten beiden Rennzeiten speziell auf der Langbahn angreifen. „Mein großes Ziel ist die Teilnahme am Langbahn Grand-Prix Niedermeier hofft auf ein Ticket für die Qualifikation in Mühldorf. Das Ticket für die U23-WM auf der Langbahn in Vechta (15. September) hat der 22-Jährige bereits in der Tasche. „Ein einziges Rennen entscheidet über die Titelvergabe und die Podiumsplätze. Da darf nichts schiefgehen.“

U23-Langbahn-WM bietet keinen Raum für Fehler

Ein Fehler ziehe unangenehme Konsequenzen nach sich: „Geht etwas kaputt oder passiert ein Unfall, dann ist das Rennen vorbei.“ Der junge Speedwayprofi werde sich darauf fokussieren, um in Topform zu starten. „Wenn nichts schiefgeht, haben wir das Level für einen Podestplatz.“ Dass er eine gute Rolle bei der U23-WM spielen kann, bewies der Langquaider im Vorjahr mit seinem Sieg beim U23-Langbahn-Grand-Prix in Scheeßel.

Aktuell trimmt sich Niedermeier mit der deutschen Speedway-Nationalmannschaft in Lonigo (Italien) in Form.

Fuhrpark für Speedway- und Langbahnrennen

Ausrüstung: Für Renn- und Trainingsbetrieb stehen Mario Niedermeier vier Speedway- und zwei Langbahnmaschinen zur Verfügung. Allein ein neuer Motor kostet 7000 Euro.

Druck: „ Es sind hohe Kosten zu stemmen. Im Sommer müssen die Prämien eingefahren werden, nur die Leistung zählt“, so Niedermeier.